Hamburg – Ganz Deutschland lachte nach dem Hamburger Stadtderby zwischen den Rothosen und den Braun-Weißen über die HSV-Fans. Sie hatten eine Choreografie an den Zaun gehängt, die einen Rechtschreibfehler hatte. „Probiert es noch so verzweifeifelt – unsere Stärke ist in Stein gemeißelt“ Das Wort „verzweifelt“ war klar und deutlich falsch, doch die erfahrenen Hamburger Choreo-Profis, hatten sich dabei wohl etwas gedacht. Die Nachricht war etwas für Insider, denn die Ultras von der Nordtribüne spielten auf einen Fehler des Konkurrenten an, der den HSV-Jugendtrainer Achim Feifel vor dem U16-Derby zum St. Pauli-Coach machte. Das Wortspiel war aber nicht der einzige Insider, denn auf beiden Seiten wurden über die 90 Minuten immer wieder „Tapeten“ ausgerollt, die die andere Seite in den Schatten stellen sollten. Eine offizielle Stellungnahme der HSV-Ultras gab es dazu nicht.

So nahmen die Anhänger von Holstein Kiel den angeblichen Fauxpas zum Anlass, ihren Beitrag dazu beizutragen. Beim Auswärtsspiel in Aue meldeten sie sich ebenfalls in Form eines Banners zu Wort. Darauf stand: „Über 7,5 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben. Verzweifeifelt nicht!“ Die Aktion wurde allerdings bundesweit von der Ultra-Szene verpönt.

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In der Vergangenheit gab es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den Kielern und den beiden Hamburger Fan-Szenen. St. Pauli-Ultras klauten nach einer Auswärtsfahrt einer Kieler Gruppierung das Banner. Diese musste sich daraufhin auflösen. Beim Regionalligaaufstiegsspiel der Holsteiner U23 bei Teutonia Hamburg stürmten Hamburger Hooligans das Spielfeld an der Kreuzkirche. Vermutungen ließen aufkommen, dass es sich um eine Gegenaktion der HSVer gehandelt haben soll, weil ihre Fans vor einigen Jahren in der Kieler Innenstadt angegriffen worden sein sollen.

Der Zwist könnte schon bald in die nächste Runde gehen. Am 28. Oktober kommt es zum Aufeinandertreffen zwischen dem FC St. Pauli und Holstein Kiel am Hamburger Millerntor.

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