Wismar – Das tat ganz doll weh. Das Team des FC Anker Wismar musste beim Neuling Blau-Weiß Berlin eine herbe 0:6-Niederlage (4:0) einstecken. Die Vorzeichen waren die gleichen, wie eine Woche zuvor, als die Hansestädter auf den Malchower SV trafen. Das Anker-Team musste diese Partie unbedingt gewinnen, um in der Tabelle nicht weiter nach unten zu fallen. Und mit einem 2:0-Sieg gelang das der Anker-Elf auch. Diesmal war der Neuling aus Berlin unter Zugzwang, denn die Hauptstädter lagen nach dem 10. Spieltag nur auf dem vorletzten Tabellenplatz. Zudem hatte das Team von Trainer Marco Gebhardt nur zweimal ins Schwarze getroffen. Mit dieser Minimalausbeute hatten die Berliner aber fünf Punkte geholt.

Deshalb ist das, was am Sonntagnachmittag passiert ist, kaum zu glauben. In 900 Spielminuten hatten die Blau-Weißen kaum getroffen, jetzt trafen sie in einer Halbzeit doppelt so oft, wie in den bisherigen zehn Partien.

Insgesamt stand die Partie beim Neuling für den FC Anker aber auch nicht unter einem guten Stern. Mit Marco Bode fehlte ein etatmäßiger Außenverteidiger, Sahid Wahab ist erkrankt und auch Stürmer Johannes Plawan noch nicht völlig fit. Aber auch Tom Ney und Christian Okafor waren gesundheitlich angeschlagen. Zudem hatten die Gastgeber die Partie ganz kurzfristig auf einen kleinen Hockeyplatz verlegt, ohne die Hansestädter in Vorfeld zu informieren. Weiterhin lag kein Schreiben des zuständigen Sportamtes über die Sperrung des Hauptplatzes vor. Eine Tatsache, die es in Mecklenburg-Vorpommern nicht geben würde. Hier muss eine schriftliche Sperrung durch das Sportamt vorliegen. Die Gastgeber hatten also alle Möglichkeiten zu ihren Gunsten ausgenutzt.

Die Hausherren begannen auch gleich sehr angriffsorientiert und machten über die Außenpositionen Druck. Czekalla, Hippe und Kitzing kurbelten das Angriffsspiel der Hausherren immer wieder an. Mannschaftskapitän und Abwehrchef Philipp Unversucht hatte mit seinen Nebenleuten alle „Füße“ voll zu tun. Aber die Wismarer versuchten auch mit Konterangriffen zum Erfolg zu kommen. Der schnelle Außen Guilherme Lima rackerte unermüdlich und bereitete in der 28. Minute eine Riesenchance für das Anker-Team vor. Seine Eingabe von der rechten Seite kam gefährlich nach innen, doch Sebastian Schiewe setzte die Kugel aus Nahdistanz links neben das Tor der Berliner.

Wie die Partie dann gelaufen wäre, falls diese Chance genutzt worden wäre, bleibt reine Spekulation. Praktisch im Gegenzug fiel die Führung des Neulings. Auf der linken Seite kam der Ball zu Göth und der schlenzte den Ball unhaltbar für Pavel Galac ins Tor. Mit diesem Gegentreffer brachen beim Anker-Team alle Dämme und den Berlinern gelang nun praktisch alles. Bis zur Pause musste Galac das Leder noch dreimal aus seinem Kasten holen.

Zur Pause brachte Trainer Christiano Dinalo Adigo mit Tim Queckenstedt und Tshomba Oliveira für Ivanir Rodrigues und Tomasz Serweta zwei frische Spieler. Doch am Spielverlauf änderte sich nicht viel, die Hausherren blieben das dominierende Team und drängten die Anker-Elf immer wieder in die eigene Hälfte. Nach einem Foulspiel von Alexander Pratsler an Czekala zeigte der Leipziger Unparteiische dann in der 55. Minute auf dem Elfmeterpunkt. Justin Hippe ließ dem Anker-Schlussmann Galac keine Abwehrmöglichkeit. Der Wismarer Schlussmann stand auch in der Folge des Öfteren im Mittelpunkt, machte seine Sache, trotz der sechs Gegentor, gut. In der 86. Minute war er dann aber doch noch einmal geschlagen, als Lukas Rehbein nach einem Solo über die rechte Seite erfolgreich war.

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„Wir dürfen diese Niederlage nicht überbewerten. Sie muss klar ausgewertet werden, der Blick muss aber eindeutig auf die folgenden wichtigen Partien gegen den SC Staaken, in Stendal und in Charlottenburg gerichtet werden. Nach diesen drei Partien kann es dann wieder ganz anders aussehen“, ist Anker-Vizepräsident Reinhart Knie trotzdem optimistisch. Er stärkt so das gesamte Team und macht Mut für die nächsten Wochen.

Schiedsrichter/in: Daniel Kresin (Leipzig) – Assistenten: Christopher Gaunitz & Jakob Reiche (beide sächsischer Landesverband)

Zuschauer: 148

Gelbe Karten: Nicolai Kitzing (1) / Alexander Pratsler (3)

Tore: 1:0 Göth (30.), 2:0 Mannsfeld (37.), 3:0 Kitzing (40.), 4:0 Stahl (43.), 5:0 Hippe (56.), 6:0 Rehbein (85.)

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