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Berlin – Im dritten Vorrunden-Spiel der Handball-Weltmeisterschaft 2019 hat die deutsche Nationalmannschaft vor 13.500 Zuschauern in der Berliner Mercedes-Benz-Arena gegen Russland mit dem 22:22 (12:10) einen schon fast sicheren Sieg verschenkt. Mit nun 5:1 Punkten bleibt der Weg in die Hauptrunde aber weiterhin offen. Nach dem 34:23-Sieg der Franzosen über Korea steigt morgen (15.1.) um 20.30 Uhr ein entscheidendes Spiel gegen Frankreich, das jetzt die Gruppe A mit 6:0 Punkten anführt.

Das DHB-Team bekam gleich von Beginn an zu spüren, dass Russland eine andere Hausnummer war als die beiden ersten Gegner. Gegen eine offensive Deckung taten sich die Angreifer schwer, anfangs wurden Martin Strobel und Steffen Fäth fast komplett abgeschirmt. Deutschland reagierte ebenfalls mit einer offensiven Abwehr-Formation, lief aber in den Anfangsminuten einem Rückstand hinterher. Die deutsche Hintermannschaft arbeitete aggressiv sowie zielstrebig und Steffen Weinhold erzielte mit dem 4:3 in der 7. Minute die erste deutsche Führung. Durch technische Fehler im Positionsspiel kam Russland immer wieder ins Spiel. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die deutsche Nationalmannschaft bis zur Pause nur noch einmal in Rückstand (6:7/12.) geriet, dennoch eine 12:10-Führung mit in die Pause nahm.

Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop eröffnete direkt nach Wiederbeginn mit dem 13:10, vergab aber in der 33. Minute einen Gegenstoß durch Paul Drux. Statt der 14:10-Führung fiel im Gegenzug das 11:13 für die Russen. Das war bereits fünf Minuten später wieder ausgebügelt, als Uwe Gensheimer per Gegenstoß das 16:12 erzielte. Doch Russland spielte diszipliniert und geduldig, brachte die deutsche Abwehr häufiger in Verlegenheit und blieb dran, auch unterstützt durch Fehlwürfe der Deutschen, die sich häuften.

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Es wurde auf beiden Seiten um jeden Zentimeter Hallenboden gekämpft, kein Ball wurde verloren gegeben. So hielt die deutsche Mannschaft den Gegner auf Distanz, allen voran Kapitän Gensheimer, der mit einem frechen Heber vom Siebenmeter-Punkt das 20:17 (52.) erzielte. Jetzt öffnete Russland seine Abwehr noch weiter, was die Angreifer verunsicherte und sie nicht mehr mit der letzten Konsequenz den Weg zum Tor suchten. So produzierte Drux einen kapitalen Fehlpass direkt in die Vorwärtsbewegung von Dmitrii Zhitnikov, der per Gegenstoß, 75 Sekunden vor dem Ende, zum 21:21 vollendete. Fabian Böhm brachte die deutschen Farben 51 Sekunde vor Ultimo wieder mit 22:21 in Front. Mit einem Gewaltwurf stellte Russland sieben Sekunden vor der Schlusssirene den Endstand von 22:22 her.

Torschützen für Deutschland:
Uwe Gensheimer (8/4), Steffen Weinhold (3), Hendrik Pekeler, Patrick Groetzki, Fabian Böhm und Paul Drux (je 2), Martin Strobel, Steffen Fäth und Jannik Kohlbacher (je 1)

Morgen (15.1.) wartet nun das verlustpunktfreie Frankreich, wo eventuell Nikola Karabatic nachnominiert und mit auflaufen wird, auf die deutsche Handball-Nationalmannschaft. Gegen Frankreich gab es bislang 70 Spiele mit einer positiven Bilanz für die Deutschen. Es waren 36 Siege und 27 Niederlagen bei sieben Unentschieden. Aber das ist alles Schnee von gestern, jetzt bei der WM wird es auf die Tagesform ankommen. Um sicher in die Hauptrunde einzuziehen, benötigt die deutsche Mannschaft noch mindestens einen Punkt aus den beiden ausstehenden Spielen. Bei einem Sieg gegen Frankreich winkt sogar der Gruppensieg.

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