Hamburg – In der 2. Liga bleibt der Hamburger SV das Maß aller Dinge. Im Montagsspiel bezwang der Tabellenführer Dynamo Dresden vor 46.924 Zuschauern mit 1:0 (0:0). Dabei mussten die Heimfans bis bis fünf Minuten vor Schluss warten und sahen dann ein „Wusel-Tor“ von Holtby, der insgesamt eine gute Rolle auf dem Platz ablieferte und damit seine Leistung krönte.

Was für eine Stimmung im Volksparkstadion. 8.000 Dresdner Anhänger haben dem Weg am Montag auf sich genommen und den HSV-Fans mächtig Paroli geboten – beide Lager sorgten dafür, dass die Partie bundesligawürdig war.

Auf dem Rasen ein gewohntes Bild. Die Gastgeber mit viel Ballbesitz und einer ersten Halbchance. Jatta setzte sich über links durch, passte auf Lasogga (3.), doch ein Dynamo-Bein war im letzten Moment dazwischen. Der widergenesene Stürmer war einschussbereit. Während der sächsischen Pyro-Show hatte Jung (8.) die Führung auf dem Kopf. Dresdens Keeper Schubert tauchte ab und parierte. Von Dynamo sah man erst in der 15. Minute etwas, denn die HSV-Abwehr bekam die Kugel nicht aus der Gefahrenzone. Kone legte auf Nikolaou ab, der aber aus sechs Metern weit über den Kasten schoss. Wenn es bei den Hausherren gefährlich nach vorne ging, war es meist über Jatta, dem das Leder förmlich am Fuß klebte. Auf der anderen Seite war es Narey mit einer scharfen Hereingabe, an der Lasogga nur knapp vorbei rutschte. Kurz danach die gleiche Situation, doch dieses Mal klärte Burnic vor dem besten HSV-Torschützen. Dynamo versuchte es ebenfalls, kam schnell über Duljevic (21.) zu einem Konter, doch der verpuffte. Seitenwechsel: Lasogga (22.) per Kopf, aber Schubert war mit einer Faust dazwischen. Dynamo spielte mit und hatte durch Kone (25.) und Wahlqvist (26.) weitere gute Möglichkeiten. Die größte davon durch Gonther (30.), als er aus Nahdistanz Jung anschoss. Narey und Jatta wechselten indes die Seiten und prompt gab es Aufregung im Dresdner Strafraum. Wahlqvist berührte Narey und die Fans wollten Elfmeter. Schiri Willenorg gab allerdings nur Ecke. Die brachte nichts ein und es ging torlos in die Pause.

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Die erste Szene hatte Dynamo durch Kone (53.), der frei vor Pollersbeck auftauchte. Der Hamburger Schlussmann machte die Hosenträger zu und hielt den Schuss. Für den HSV flankte Santos auf Lasogga (55.), dessen Kopfballaufsetzer Schubert auf der Linie hielt. Für Santos war die Partie nach einer Stunde vorbei. Der linke Abwehrspieler verletzte sich am Oberschenkel und für ihn kam Vagnoman (60.). Dynamo zog sich weiter zurück und überließ dem HSV das Feld. Ein Fehlpass zu Özcan, der schnell auf Jatta weiterspielte brachte die nächste Möglichkeit für die Gastgeber. Zum Abschluss kam Holtby (67.), dessen Schuss zur Ecke gelenkt wurde. Eine Minute später hatte der Kapitän das nächste Ding auf dem Fuß und wieder retteten sich die Gäste aus der Situation. Wolf gab noch einmal neue Impulse und brachte Ito für Özcan. Das Übergewicht auf dem Platz wollte er nun in ein Tor umwandeln. Der hatte sofort die Chance, wurde von Holtby (80.) bedient und zirkelte das Leder über die Latte. Nun war es ein Powerplay der Rothosen und alle Dresdner verteidigten um den eigenen Strafraum. Wolf zog seine letzte Karte und brachte Arp, der herzlich empfangen wurde. Jatta, der ein sehr gutes Spiel machte, wich dem zukünftigen Bayern-Spieler. Dann das dicke Ding: Ein Fehler von Schubert brachte die Entscheidung. Der Dresdner Torhüter verstolperte den Ball, Holtby (85.) setzte nach und schob zum 1:0-Siegtreffer ein. Dynamo-Co-Trainer Hajou (hatte das Sagen, weil Chefcoach Walpurgis krank zuhause blieb) brachte noch einmal zwei frische Leute, doch genutzt hat es nicht. Der HSV siegte glücklich aber verdient.

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Nach dem Spiel sagte Pierre-Michel Lasogga: „Wenn man Ende von einem glücklichen Sieg redet, muss man die kompletten 90 Minuten sehen und da glaube ich, dass das ein hartes Stück Arbeit war, aber ein hochverdienter Sieg. Wir sind gut reingekommen, hätten uns das Leben leichter machen können. Am Ende war es so ein Wusel-Tor ausschlaggebend. So einen dreckigen Sieg braucht man um aufzusteigen.“

HSV-Coach Hannes Wolf: „Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt und das Zentrum verloren. Vorne war es schwer Zugriff zu finden, hätten einen Elfmeter bekommen müssen. Wir haben es im zweiten Durchgang besser gemacht und freuen uns natürlich über den Sieg. Bei Douglas Santos ist es muskulär, sieht erstmal nicht so gut aus. Er war ja unter der Woche auch krank. Da müssen wir schauen.“

Statistik:
Hamburger SV – Dynamo Dresden 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 Holtby (85.)
Zuschauer: 46.924
Hamburg: Pollersbeck, van Drongelen, Bates, Santos (60. Vagnoman), Narey, Holtby, Lasogga, Jatta (84. Arp), Mangala, Jung, Özcan (76. Ito)
Dresden: Schubert, Wahlqvist, Nikolaou, Burnic, Benatelli, Duljevic (86. Atilgan), Kone, Müller, Ebert (72. Berko), Gonther (87. Röser), Hamalainen

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