Lübeck – Eine Premiere erlebt die Partie zwischen dem Lüneburger SK und VfB Lübeck in der Regionalliga am kommenden Sonntag (7.4.) um 15 Uhr. PlatinTV ist dabei und wird die Begegnung im Internet als TV-Livestream übertragen. Der österreichische Sender ist zum ersten Mal außerhalb der Alpenrepublik unterwegs.

HL-SPORTS hat sich mit PlatinTV und seinen Machern beschäftigt, wollte unbedingt mehr erfahren und fragte bei Geschäftsführer Alexander Zajic (Foto) nach. Vorab: wer dabei sein möchte, kann das Spiel mit dem „Early Bird“-Ticket für nur 1,99 Euro buchen. (nur noch bis Sonnabend um 24 Uhr). Am „Matchtag“ ist man für 2,99 Euro bei der Übertragung dabei.

HL-SPORTS: Hallo Herr Zajic, am Sonntag übertragen Sie mit der Regionalliga-Partie Lüneburger SK gegen VfB Lübeck über ihre Internet-Plattform PlatinTV das erste Mal ein Fußballspiel mit bewegten Bildern aus Deutschland. Wie kam es dazu?

Alexander Zajic: Wir arbeiten sehr viel mit Dominik Voglsinger im Bereich Fußball in Österreich zusammen. Da er starke und intensive Kontakte nach vor allem Norddeutschland hat, war es fast eine logische Konsequenz, dass hier einmal eine Türe aufgeht. Die Technik hinter PlatinTV hat jetzt einen Reifegrad erreicht, der uns diesen Schritt nach Deutschland ermöglicht. Von der ersten Programmierung weg hatten wir immer den deutschen Markt im Fokus, da dieser naturgemäß größer, als in Österreich ist und vor allem wesentlich lebendiger, was den Fußball betrifft. Wir freuen uns sehr auf das erste Spiel.

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HL-SPORTS: Was ist PlatinTV genau und welche Erfahrungen bringen Sie mit?

Alexander Zajic: PlatinTV ist vor allem eine Softwareprojekt. Unser Ziel ist es mit geringster Manpower, geringsten Produktionskosten, ohne Techniker sein zu müssen, so rasch als möglich Content zu einem Ereignis zu produzieren. Das kann ein Livestream mit einer oder mehreren Kameras, mit Replay, spielbezogenen Einblendungen (Aufstellung, Wechsel, etc.), Werbeeinblendungen sein. Gleichzeitig produzieren wir eine Live-Mediathek mit Toren und Highlights vom Spiel, die sofort verfügbar sind und am Ende des Spieles eine automatisierte Zusammenfassung. Im Wesentlichen ist nur Kamerapersonal vor Ort. Der Rest passiert in einem „virtuellen Übertragungswagen“. In Österreich haben wir bereits einige Sportverbände als Kunden (Österreichische Fußball Bund, Österreichische Eishockey Verband, United Worldgames und einige andere mehr).
 
HL-SPORTS: Das Streaming von Amateursportarten nimmt mehr und mehr zu. Es gibt inzwischen einige Anbieter auf diesem Sektor. Was unterscheidet PlatinTV von den anderen?

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Alexander Zajic: Wir müssen an dieser Stelle gedanklich Technik und Produktion der Videos und Livestreams trennen. Im Grunde kann jeder der Fußball-Videos produziert sofort mit unserer Technik alle vorher genannten Produkte entstehen lassen. PlatinTV nutzt diese Technik und setzt es in ein Geschäftsmodell um. Im Zentrum dieses Modelles steht, dass der jeweilige Heimverein an Erlösen beteiligt ist und somit gemeinsam mit uns eine neue Einnahmenquelle aufbauen kann.

HL-SPORTS: Schon das Auswärtsspiel des VfB Lübeck bei Hannover 96 II sollte die Premiere sein. Das Spiel fiel aus. Wie enttäuscht waren Sie und Ihr Team und vor allem warum gerade der VfB Lübeck?

Alexander Zajic: Wir waren sehr enttäuscht, aber dem Wettergott bist du halt ausgeliefert. All das hat uns aber beflügelt, den nächsten Anlauf zu starten. Mit dem VfB Lübeck verbindet Dominik Voglsinger vor allem zwei Personen. Rolf Landerl, der Headchoach, und Walter Franta, der Tormanntrainer. Beides österreichische Potentialtrainer, die mit Dominik immer wieder zusammengearbeitet haben. Es ist vielleicht etwas österreichisch, dass wir dort beginnen, wo wir freundschaftlich anknüpfen können.
 
HL-SPORTS: Das Spiel kostet für den Zuschauer einen kleinen Beitrag. Andere Anbieter sind kostenlos. Wie argumentieren Sie hier?

Alexander Zajic: Grundsätzlich entstehen bei einer Übertragung von Spielen Kosten. Diese müssen in irgendeiner Form gedeckt werden. Das kann über Werbung funktionieren oder indem ich Zugänge zum Video per Pay-TV verkaufe. Wir wollen uns als PLATIN FANTV positionieren. Können uns in weiterer Folge auch vorstellen, dass zum Beispiel ein Lübecker Sponsor 100 TV-Zugänge kauft und diese an Lübecker Fans verschenkt. All das kann über die Pay-Wall abgewickelt werden. Wichtig für uns ist, dass an all diesen Einnahmen der jeweilige Heimverein automatisch beteiligt ist. In jedem Fall halten wir den Betrag so gering, dass es jedem möglich sein soll, das Spiel zu sehen.
 
HL-SPORTS: Wird es weitere Spiele des VfB Lübeck bei Platin TV zu sehen geben und haben andere Vereine ebenfalls die Möglichkeit in so einen Genuss zu kommen, dass deren Spiele auf Ihrer Plattform eine Chance haben?

Alexander Zajic: Zwei Mal ein ganz klares „ja“. Wir sehen dieses Spiel als Test. Wir verwenden Mobilfunk und haben keine Ahnung, wie die Stabilität der Übertragung aus Deutschland in unseren Live-Control-Room funktioniert. Wir haben einen österreichischen Kommentator und keine Ahnung, wie das aufgenommen wird. Wir gehen aber mit großer Leidenschaft und Begeisterung in das Projekt und glauben daran, dass wir erfolgreich sein werden. Ab diesem Moment möchten wir das Konzept allen Vereinen im Norden und Osten vorstellen und ein Broadcast-Network aufbauen, mit dem wir ein flächendeckendes Service gewährleisten können.

HL-SPORTS: Dankeschön in die Einblicke von PlatinTV und viel Erfolg am Sonntag in Lüneburg.

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