Hannover – Im zweiten Anlauf nach der spontanen Absage vor vier Wochen kam der VfB Lübeck bei Hannover 96 II am Mittwochabend zu einem Punkt, blieb zum zwölften Mal in Serie ungeschlagen und ist damit bis auf drei Punkte an Spitzenreiter VfL Wolfsburg II in der Regionalliga Nord herangerückt. Die Lübecker holten bei der Bundesliga-Reserve von der Leine ein 1:1 (0:0)-Unentschieden.   

Hannover suchte seine Chance in frühem Pressing. Die erste nennenswerte VfB-Szene gab es nach einer Viertelstunde, als Hoins eine Deichmann-Flanke per Kopf nicht nutzte. Langsam tasteten sich die Gäste vor und hatten in der 23. Minute die erste Chance. Arslan setzte einen Freistoß ans Lattenkreuz. Nach einer halben Stunde kamen die Niedersachsen mit Unterstützung von Halke zum Abschluss, doch der Lübecker Kapitän machte seinen Fehler wieder wett. Die nächste dicke Möglichkeit der Hausherren vereitelte Grupe (33.), in dem er sich in einen Schuss von Stefandl warf und das Leder zur Ecke lenkte. In der stärksten Hannoveraner Phase hatte der Tabellenzweite nicht so viel entgegenzusetzen, behielt aber die Ruhe, die ihn in den zwölf Partien zuvor nicht als Verlierer vom Platz gingen ließ. Erst fünf Minuten vor dem Seitenwechsel gab der Gast sich wieder die Ehre vor dem 96-Gehäuse, doch einen ungenauen Pass von Arslan (39.) bekam Matovina nicht vernünftig verarbeitet. Hannover machte mehr nach vorne, versuchte es mit Flanken. Halke (41.) klärte erneut. Das war die letzte Szene vor der Pause. Torlos ging es in die Kabinen.

Das änderte sich kurz nach Wiederanpfiff. Mit dem ersten Angriff im zweiten Durchgang traf Stefandl (47.) innerhalb des Strafraums zur Führung für den 96-Nachwuchs. Die Antwort hätte Arslan zwei Minuten später geben können, doch völlig frei vor Hannovers Schlussmann Weinkauf verfehlte er den schnellen Ausgleich deutlich. Die Kugel flog am langen Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite machte es ihm Dierßen (56.) mit einem Schuss aus 20 Metern nach. Die Lübecker hatten noch an dem Gegentreffer zu knabbern, kamen einfach nicht ins Spiel. Für Belebung in der Offensive sollte Franziskus (14 Saisontore) sorgen, der für Hoins eingewechselt wurde. Doch bevor der beste Lübecker Goalgetter sich auf dem Platz einlebte, wehrte Gommert einen Hadzic-Schuss (60.) mit dem Fuß ab. Kim hatte zuvor gepatzt. Der VfB bekam weiterhin nur schwer Zugriff auf die Partie und erst in der 72. Minute zur nächsten Halbchance. Wie im ersten Durchgang hatte Deichmann bei seiner Flanke in die Mitte kein Glück, denn Abnehmer Hobsch köpfte das Leder daneben. Vielleicht war das der Wachmacher für die Grün-Weißen, denn Matovina prüfte in der gleichen Minute Weinkauf aus 16 Metern. Der 96-Keeper lenkte das Ding gerade noch zur Ecke. Ein Freistoß sollte den Hannoveraner Torwart wieder in den Mittelpunkt rücken, weil Grupe (74.) per Kopf dran war. Zwei Minuten danach versuchte es Arslan per Kopf noch einmal, aber auch der Versuch passte nicht. Der VfB spielte zog nun ein Powerplay auf, war deutlich klarer in seinen Bemühungen. Will (84.) kam noch einmal. Der hatte gleich die große Chance (88.) zum Ausgleich, doch frei vor Weinkauf haute er drüber. Eine Minute später war es dann doch soweit und der Joker köpfte den Ball ins Netz zum Ausgleich. Danach wurde es wie im Hinspiel hektisch. Schiri Wienefeld schickte von der Lübecker Bank Franta und Lange und von 96 Borel auf die Tribüne. Horneck und Capin, beide Co-Trainer der Teams folgten ihnen kurz danach. Das alles fiel in die Nachspielzeit, die mit drei Minuten angezeigt wurde. In einer Rudelbildung gab es noch die Rote Karte für Lübecks Hobsch (96.). Am Ergebnis änderte sich allerdings nichts mehr. Endstand nach 100 Minuten: 1:1.

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Mehr zu dem Drumherum und welche Rolle die Hannoveraner Ultras spielten, lest ihr hier.

Statistik:
Hannover 96 II – VfB Lübeck 1:1 (0:0)
Tore: 1:0 Stefandl (47.), 1:1 Will (89.)
Rote Karte: Hobsch (96. Lübeck)
Zuschauer: 1.200 (darunter 250 Lübecker)
Hannover: Weinkauf, Tarnat, Enghames (57. Mustafa), Stefandl, Hehne, Gloster, Schulz (79. Springfeld), Morison, Marusenko, Dierßen, Hadzic (81. Ritzka)
Lübeck: Gommert, Kim, Arslan, Mende (84. Will), Deichmann, Thiel, Grupe, Halke, Hoins (57. Franziskus), Matovina, Hobsch

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