Grevesmühlen – Nur zwei Jahre nach seiner Neugründung feierte Einheit Grevesmühlen den ersten Kreispokalsieg in der noch jungen Vereinsgeschichte. Das Team von Trainer Thomas Haese, früher FC Schönberg 95 und FC Anker Wismar, setzte sich gegen den Kreisoberligisten FC Selmsdorf mit 3:1 durch. Die Entscheidung für das Einheit-Team fiel aber sehr spät, denn erst in der 90. Minute und dann in der 93. Minute setzte der Kreisligist die entscheidenden Treffer.

Dabei hatte das diesjährige Kreispokalfinale am Grevesmühlener Tannenberg völlig überraschend begonnen. Bereits beim ersten Angriff wurde Tom Langbehn mit einem Pass in die Tiefe schön bedient und ließ Jann-Hendrik Bols im Grevesmühlener Tor keine Abwehrmöglichkeit. Die Hausherren hatten danach zwar mehr vom Spiel und durch einen Freistoß von Tristan Krause (14.), nach einem weiten Einwurf von Moritz Faasch (16.) und durch einen Freistoß in der 27. Minute, der aber in der Selmsdorfer Mauer landete, einige Möglichkeiten. Nach genau einer halben Stunde wollte die Selmsdorfer Zuschauer ein Handspiel nach Flanke von Ole Jöhnck gesehen haben, aber das gut amtierende Schiedsrichter-Gespann ließ weiterspielen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit gab es dann noch zwei gute Angriffe der Selmsdorfer, die aber nichts einbrachten. „Das war nichts“, so Haese der dann sein Team in der Kabine noch einmal wachrüttelte.

Das schien geholfen zu haben, denn unmittelbar nach Wiederanpfiff erzielte Julian Brückner nach Vorarbeit von Nikolai Barisic den Ausgleichstreffer. Und obwohl das Einheit-Team die Partie jetzt bestimmte, blieben die Angriffe der Elf von Trainer Michael Stutzky gefährlich. Doch die Möglichkeiten in der 58. und 70. Minute wurden nicht energisch genug genutzt. „Es fehlte uns die letzte Durchschlagskraft“, sah es der Selmsdorfer Trainer.

Und Einheit drückte weiter, In der 87. Minute verzog Moritz Faasch aus dem Hinterhalt, aber dann landete der Ball doch im Selmsdorfer Gehäuse. Der FCS-Keeper Steffen Eggert konnte den ersten Kofball nur noch abklatschen lassen und Maik Zeretzki setzte nach und netzte ein. Die Vorentscheidung? Noch nicht! Selmsdorf machte dann aber den großen Fehler hinten herum zu spielen, anstatt mit einem langen Ball in den Einheit-Strafraum für Gefahr zu sorgen. Arne Jöhnck verlor in der eigenen Hälfte den Ball und Mikolajczyk hatte keine Mühe den Pokalsieg perfekt zu machen.

Eine Anekdote am Rande: An zwei aufeinanderfolgenden Tagen konnte Einheit-Spieler Ali Cengiz feiern, denn am Vorabend des Pokalfinales wurde er zum dritten Mal Vater.

Michael Stutzky (FC Selmsdorf): „Ich habe mit Endspielen einfach kein Glück. Vor zwei Jahren gegen Bobitz haben wir in der Verlängerung verloren, heute in der Nachspielzeit. Trotzdem kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie hat alles versucht. Durch das schnelle Tor waren wir natürlich im Aufwind, am Ende hat die Kraft gefehlt und wir haben zwei entscheidende Fehler gemacht“, so der scheidende Coach, der aber weiter dicht an der Mannschaft und im Verein arbeiten will.

Thomas Haese (Einheit Grevesmühlen): „Ich glaube, es war für die vielen Zuschauer ein spannendes und interessantes Spiel. Meine Mannschaft war nach dem schnellen Gegentor völlig von der Rolle. Zur Pause musste ich mein Team erst einmal wecken und das hat geholfen. Der Sieg ist auf alle Fälle verdient und ich freue mich mit der Mannschaft. Wir freuen uns schon auf das nächste Spieljahr in der Kreisoberliga“, so Haese.

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FC Selmsdorf – Einheit Grevesmühlen 1:3 (1:0)

FC Selmsdorf: Eggert – Schultz, Grothe, Schneider, Philipowski, Wendt, P. Stutzky, O. Jöhnck, Barisic (76. Stender), A. Jöhnck. Trainer: Michael Stutky.

Einheit Grevesmühlen: Bols – Hackert, Labs (90. Cengiz), Reggenthin (72. Mikolajczyk), Rumlan Ahmed (62. Kahle), Krause, Burmeister, Zeretzki, Daniels, Brückner, Faasch. Trainer: Thomas Haese.

Torfolge: 1:0 Tom Langbehn (3.), 1:1 Julöian Brückner (46.), 1:2 Maik Zeretzki (90.), 1:3 Milosz Mikolajczyk (90.+3.).

Schiedsrichter: Martin Tretow (Stockelsdorf), Assistenten: Gunter Johren (Pampow), Mathias Hacker (Schwerin).

Zuschauer.: 399

Gelbe Karten: Schulz/ Stender / Krause, Brückner, Labs.

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