Anzeige
Kanzlei Proff

Lübeck – Bei den Lübecker Handball Days hat es am zweiten Turniertag (29.6.) bei strahlendem Sonnenschein fast alle Entscheidungen der Vorrunde in den einzelnen Altersklassen gegeben. Es sind noch wenige Gruppenspiele zu absolvieren, bevor es heute in die Endrunde um die A- und B-Pokale geht. Neben dem regulären Turnierbetrieb fand in diesem Jahr erstmals ein Inklusions-Turnier statt. Spieler mit und ohne Behinderungen spielten gemeinsam auf der Lohmühle und zeigten einmal mehr, welche Werte im Sport eigentlich wirklich wichtig sind. Hier setzte sich die Mannschaft des TuS Lübeck 93 im Finale des A-Pokals durch und hielt damit den Pokal in Lübeck fest. Bei der Siegerehrung in der Hansehalle nahm der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther teil.

Beim Nations-Cup in der Hansehalle gab es bei der U17 der Frauen noch keine Entscheidung über den Turniersieg, da die deutsche Nationalmannschaft sich von Norwegen mit 22:22 (13:14) trennte, fällt die Entscheidung heute im letzten Spiel. Bei den Männern der U19 stehen die Gruppensieger fest. Das deutsche Team verpasste in der Gruppe A nach der 23:25 (10:12)-Niederlage gegen Island den Einzug ins Endspiel. Dort erwartet heute Island das Team aus Norwegen, das sich mit 40:16 gegen die Niederlande den Gruppensieg sicherte.

Somit steht Israel bei der U19 bereits auf Platz 5 fest. Das Spiel um Platz 3 bestreiten heute um 10.45 Uhr Deutschland und die Niederlande, während um 12.45 Uhr das Endspiel zwischen Island und Norwegen stattfindet.

Der Freitag war der längste Turniertag der Handball Days, aber der Sonnabend wurde der härteste. Temperaturen durchgehend über dreißig Grad waren vorhergesagt, sodass sich die Mannschaften glücklich schätzten, welche gleich morgens um 9 Uhr spielten. Zu dieser Zeit warf die Sonne noch lange Schatten über die Felder und die Luft war über Nacht deutlich abgekühlt. So einigen Teams verhalf die morgendliche Frische zu ungeahnter Energie.

Die Hälfte aller Spiele in der ersten Spielrunde endete mit einer Tordifferenz von mehr als zehn Treffern. Überraschenderweise gelang der höchste Sieg des Tages der männlichen Jugend E des TSV Bargteheide in der brennenden Mittagssonne auf der Lohmühle. Zwanzig Mal trafen sie das gegnerische Tor, während dem HAT Norderstedt kein einziger Treffer gelang. Ähnlich erging es auch den weit angereisten Gästen aus Indien. Die männliche Jugend D gab sich dem Ausrichter MTV Lübeck mit 1:21 geschlagen. Frustration war bei den Indern aber nicht zu sehen, sie blieben gut gelaunt und ließen sich mit anderen Mannschaften fotografieren.

Kurz vor 17 Uhr traf der Ehrengast der Handball Days – Ministerpräsident Günther – auf dem Markt ein, wo er seinen Besuch angekündigt hatte. Er wollte das zweitgrößte Jugendhandballturnier der Welt in der dritten Handballmetropole des Bundeslandes kennenlernen und zeigte sich beeindruckt von der Organisation. Auf dem Center-Court blieb nicht nur Zeit für ein gemeinsames Foto mit den anwesenden Mannschaften, sondern sogar für ein spontanes Siebenmeter-Werfen mit den Torhütern der E-Jugenden. Anschließend folgte er der Einladung der Ausrichter, sich Ausschnitte der Spiele des Nations-Cups anzusehen und der Siegerehrung des Inklusions-Turniers beizuwohnen.

Um 12.30 Uhr traten in der Hansehalle die bis dahin sieglosen Niederlande bei den U17-Frauen gegen den Zweitligisten TSV Nord Harrislee an und steckte ihre dritte Niederlage des Turniers mit 28:31 ein und beendet den Nations-Cup auf Platz 4. Im „Endspiel“ bei den Frauen zwischen Deutschland und Norwegen gab es ein 22:22 (13:14) was die Endscheidung über den Turniersieg auf das heutige Spiel zwischen Norwegen und dem TSV Nord Harrislee verschob.

In den ersten Minuten war das U17-Spiel zwischen Deutschland und Norwegen ausgeglichen, bevor sich die Mannschaft von Bundestrainer Maik Nowak in einem Zwischenspurt auf 9:6 in der 15. Minute absetzte, doch die Norwegerinnen glichen wenig später zum 9:9 aus. Nach erneuter Zwei-Tore-Führung für das deutsche Team, fand es in Unterzahl keine Lösungen gegen die offensive Deckung des Gegners und geriet in Rückstand. Mit 13:14 wurden die Seiten gewechselt.

Anzeige
AOK

Die zweite Hälfte begann auf beiden Seiten hektisch, mit vielen Fehlern und liegengelassenen Chancen hüben wie drüben. So lief das DHB-Team weiter einem Rückstand hinterher, bevor es nach der 45. Minute wieder ins Spiel fand und sich bis zur 56. Minute auf 22:19 absetzte. Doch in der Schlussphase des Spiels produzierte die deutsche Mannschaft zu viele Fehler, die der Gegner gnadenlos zum 22:22 nutze. Am Ende hielt die deutsche Torhüterin das Unentschieden fest, als sie den finalen Wurf der Norwegerinnen parierte. Durch dieses Remis fällt die Entscheidung über den Turniersieg zwischen Deutschland (5:1 Punkte) und Norwegen (3:1) erst heute, wenn die Norwegerinnen gegen den TSV Nord Harrislee (2:2) im letzten Spiel antreten.

In der Gruppe B der U19-Männer setzten sich die Norweger im zweiten Spiel gegen die Niederlande mit 40:16 durch, sicherten sich damit den Gruppensieg und den damit verbundenen Einzug ins heutige Finale um 12.45 Uhr gegen Island. Im Spiel um Platz 3 treffen Deutschland und die Niederlande um 10.45 Uhr aufeinander.

Im letzten Spiel des Tages im Nations-Cup unterlag Deutschlands U19 mit 23:25 (10:12) gegen Island und verpasste damit den Einzug ins heutige Finale. Dabei war der Start der Mannschaft von Bundestrainer Erik Wudtke verheißungsvoll, ging sie doch schnell mit 3:1 in Führung. Doch viele vertane gute Chancen und ein Spiel in die Breite statt in die Tiefe, brachten Island aus der offensiven Deckung in Vorteil. Die Isländer legten einen 7:0-Lauf hin und lagen bis zur 18. Minute mit 8:3 vorn. Langsam kam das deutsche Team wieder ins Spiel, ohne die Wende herbei zu führen. So ging es mit einem 10:12-Rückstand in die Kabine.

Auch in der zweiten Hälfte reihten sich klar vergebene Chancen, darunter drei Siebenmeter, immer wieder aneinander, dass das DHB-Team weiter hinterher lief. Ab Mitte der zweiten Halbzeit steigerte es sich, schaffte aber die Wende nicht. Mehr wie zum Ausgleich reichte es nicht, immer hatten die taktisch klug spielenden Isländer eine Antwort parat, um wieder in Führung zu gehen. Sie verschleppten das Tempo, um urplötzlich zu explodieren und die deutsche Hintermannschaft in Verlegenheit zu bringen. So stand am Ende eine 23:25-Niederlage auf der Anzeige. Doch wer in jeder Halbzeit mehr als fünf klare Chancen liegen lässt, darf sich nicht wundern, am Ende mit leeren Händen da zustehen. Ein Zuschauer äußerte: „Die können heute zwei Stunden spielen und gewinnen nicht.“

Nun heißt es für die deutsche U19-Mannschaft im kleinen Finale gegen die Niederlande wenigstens Platz 3 zu erobern.

Alle bisherigen Ergebnisse vom Nations-Cup:
Weibliche U17
Niederlande – Deutschland 19:28
Norwegen – Niederlande 38:26
TSV Nord Harrislee – Deutschland 23:24
Niederlande – TSV Nord Harrislee 28:31
Deutschland – Norwegen 22:22

Männliche U19
Gruppe A:
Island – Israel 26:26
Deutschland – Israel 33:25
Deutschland – Island 23:25
Gruppe B:
Norwegen – Niederlande 33:34
Niederlande – Norwegen 16:40

Da der Spielbetrieb auf der Lohmühle und dem Buniamshof bereits um 18 Uhr beendet war, war der heiße Handballtag mit dem Abpfiff des Nations-Cup-Spiels vorbei. Die vielen Helfer machten sich an die Arbeit, um die Spielfelder für den heutigen Spieltag wieder herzurichten, um auch am letzten Tag für optimale Bedingungen zu sorgen. Spieler und Trainer ließen derweil den Abend in der Spielerdisco im umfunktionierten Essenszelt ausklingen. Nun ist abzuwarten, ob die Teams heute mit genau so viel Energie in den Tag starten wie gestern.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -