Hamburg – Der 4:0-Sieg des Hamburger SV vom vergangenen Montag beim 1. FC Nürnberg könnte im Nachhinein in eine Niederlage umgewertet werden. Grund dafür ist Bakery Jatta (Foto). Der Gambier könnte bei seiner Einreise als Flüchtling nach Deutschland nach Sportbild-Recherchen einen falschen Namen und ein falsches Geburtsdatum angegeben haben. Wäre das wirklich der Fall, drohen ihm und seinem Arbeitgeber Konsequenzen.

Der Flügelstürmer soll mit richtigem Namen Bakary Daffeh heißen und nicht 21 sondern bereits 23 Jahre sein. Dass er in Afrika in keinem Verein spielte, so wie er dem HSV damals mitteilte, soll ebenfalls nicht stimmen. Ehemalige Trainer sollen ihr „identifiziert“ haben. Zudem hat Daffeh in einem Spiel der gambischen Juniorennationalmannschaft den Siegtreffer gegen Liberia erzielte. Der HSV-Spieler schweigt dazu und auch Vereinsboss Bernd Hoffmann gab nur ein kurzes Statement dazu ab: „Wir haben Bakery Jattas gültigen Reisepass, inklusive Aufenthaltsgenehmigung vorliegen. Bakery hat sich seit seiner Ankunft bei uns als tadelloser Sportsmann und als verlässlicher Mitspieler gezeigt. Er hat sich schnell in unsere Mannschaft und in unseren Club integriert. Wir schätzen ihn als Spieler und Menschen.“  

Bei Youtube existiert ein Video von einem Bakary Daffeh, das dort vor sechs Jahren eingestellt wurde.

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Behörden und DFB ermitteln jetzt: Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die Ermittlungen aufgenommen, wird den Fall allerdings, wie jeden anderen behandeln. Es wird vermutlich zu einer Anhörung kommen. Sollte Jatta gelogen haben, könnte ihm das Aufenthaltsrecht in Deutschland wieder entzogen werden. Er würde dann vermutlich nach Gambia abgeschoben. Bis es aber so weit kommt, gilt die Unschuldsvermutung. Für die Partie der Hamburger und den damit verbundenen Sieg in Nürnberg dürfte das gleiche gelten. Fraglich ist allerdings, ob Jatta nun erst einmal aussetzen muss, bis die gesamte Geschichte geklärt ist. Die Nürnberger legten zumindest offiziell Protest gegen die Wertung der Partie ein.

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