Lübeck – Klar ist, dass nichts klar ist: Nach vier Spieltagen der Regionalliga gibt es lediglich eine Mannschaft mit der Maximalausbeute und ein Team ohne Punktgewinn. Dazwischen ist offenbar eine ganze Menge möglich – und das lässt auf einen interessanten 5. Spieltag hoffen.

TSV Havelse – BSV Rehden (Fr., 19 Uhr)

Nach dem 4:2 in Jeddeloh, dem ersten Saisonsieg, ist die Aufgabenstellung des TSV Havelse klar umrissen. „Wir wollen natürlich nachziehen“, sagt sein Trainer Jan Zimmermann. Es soll ja auch schon schnell wie möglich vom 14. Platz ins gesicherte Mittelfeld der Liga gehen. Im BSV Rehden kommt nun allerdings ein Gegner, der sich am vergangenen Spieltag ebenfalls das erste echte Erfolgserlebnis sicherte: Mit 2:0 siegten die Rehdener im Auswärtsspiel bei Weiche Flensburg. Der Blick des 13. richtet sich nun also ebenfalls nach oben.

SV Werder Bremen II – VfL Wolfsburg II (Fr., 19 Uhr)

Mit sieben Punkten aus drei Spielen waren die Bremer zuletzt zum Duell bei Holstein Kiel II angetreten. Die 2:5-Niederlage erwischte sie also relativ unvorbereitet. Ihr Trainer Konrad Fünfstück vermochte die Pleite jedoch recht gut einzuordnen: „Insgesamt geht der Sieg für Kiel absolut in Ordnung, da wir unsere eigene Leistungsstärke nicht abgerufen haben.“ Der Werder-Coach setzt gleichwohl auf einen positiven Effekt. „Ich denke, dass dieses Spiel für die Mannschaft ein guter Lernprozess ist, um zu erkennen wie in der Regionalliga Fußball gespielt wird“, so Fünfstück. Nun kommt der amtierende Meister und mit ihm die nächste Bewährungsprobe. Der VfL II hatte beim späten 3:3 gegen den HSV II ebenfalls Lehrgeld zahlen müssen, ist nach zehn Punkten aus drei Spielen (3-1-0) indes noch ungeschlagen.

Hamburger SV II – HSC Hannover (Sa., 13 Uhr)

Der HSV trifft auf den HSC – phonetisch sind sich diese Teams recht nahe. Tatsächlich werden die Hamburger (3.) und ihr Gegner (17.) aber durch etliche Plätze und bereits fünf Punkte getrennt. Während der HSV beim 3:3 in Wolfsburg zuletzt einen wichtigen Zähler gewann, blieb der Aufsteiger aus Hannover im Heimspiel gegen den VfB Oldenburg erneut sieglos (0:3). Keine Frage: Der HSC steht in Hamburg zumindest ein bisschen unter Zugzwang, geht dabei aber nicht gerade als Favorit ins Rennen.

Heider SV – Hannover 96 II (Sa., 13 Uhr)

Lediglich zwei Treffer erzielte der Heider SV in seinen vier Partien, zu einem Punktgewinn reichte es für den Aufsteiger noch nicht. Im Nachholspiel gegen Spitzenreiter VfB Lübeck (Gegentore: Arslan (2), Matovina, Mende) setzte es am Mittwoch zudem eine herbe Heimpleite. Ob in 96 II nun ein Kandidat für den ersten Saisonsieg zu Gast ist? Die Niedersachsen treten mit einer ausgeglichenen Bilanz an (2-0-2), verloren am vergangenen Spieltag aber mit 0:3 in Lüneburg.

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VfB Lübeck – FC St. Pauli II (Sa., 14 Uhr)

Nach dem 4:0 in Heide bleibt es bei der weißen Weste des Spitzenreiters: Der VfB Lübeck ist das einzige Team der Liga ohne Punktverlust. Der Gastgeber zeigte sich zudem gut erholt von der bitteren 3:4-Pokalniederlage nach Elfmeterschießen gegen den Zweitligisten FC St. Pauli. Nun kommt der Talentschuppen der Hamburger (11.), und es ist wohl nicht schwer zu erraten, was der VfB in diesem Heimspiel vorhat: Nach der Niederlage gegen die Profis wenigstens deren Reserve schlagen und weiterhin mit der Maximalausbeute antreten.

SSV Jeddeloh – Altona 93 (Sa., 16 Uhr)

Mit einem Heimsieg am letzten Spieltag wäre der SSV im Soll gewesen. Aber weil die Partie gegen den TSV Havelse verloren ging (2:4), fiel der Gastgeber auf den 15. Rang zurück. Nun sollen also unbedingt Punkte her. Dabei unterstrich nicht zuletzt der Aufsteiger aus Hamburg, wie schwer Vorhersagen in dieser Regionalliga zu treffen sind: Der 2:1-Heimsieg gegen die SpVgg Drochtersen/Assel am Mittwoch (Tore: Pini, Yilmaz – Neumann) kam jedenfalls recht unerwartet. Mit dem ersten Saisonsieg im Rücken wird Altona 93 in Jeddeloh wohl recht selbstbewusst antreten.

Eintracht Norderstedt – Holstein Kiel II (So., 14 Uhr)

Das Duell mit dem FC St. Pauli II ging mit 2:4 verloren. Die Auswärtsniederlage im eigenen Stadion vermochte den ordentlichen Start (2-1-1) allerdings nicht zu verhindern, die Eintracht belegt derzeit einen guten vierten Platz. Ebenfalls sieben Punkte sammelten die kleinen Störche aus Kiel (7.). Sie landeten beim 5:2 gegen Werder II zuletzt einen überzeugenden Sieg, scheinen also ein bisschen formstärker anzutreten.

VfB Oldenburg – SC Weiche Flensburg (So., 15 Uhr)

Der VfB zählt als Fünfter ebenfalls zu den Teams mit sieben Zählern auf dem Konto. Die Stimmung ist entsprechend, zumal den Oldenburgern zuletzt ein starker Auftritt beim 3:0 im Auswärtsspiel gegen den HSC Hannover gelang. „Riesen-Kompliment an die Mannschaft. Ich denke, wir können jetzt von einem gelungenen Start sprechen“, meinte VfB-Coach Alexander Kiene nach der Partie. Der Gast aus Flensburg befände sich vermutlich auch im Soll, hätte er am letzten Spieltag nicht eine überraschende 0:2-Heimniederlage gegen Rehden kassiert. Die verlorenen Punkte will sich der Tabellenneunte nun in Oldenburg zurückholen. Eine schwere Aufgabe.

SpVgg Drochtersen/Assel – Lüneburger SK Hansa (So., 15 Uhr)

Die letzten Erfahrungen dieser Teams unterscheiden sich deutlich: Die Spielvereinigung (8.) verlor am Mittwoch mit 1:2 in Altona, und der LSK (12.) sicherte sich beim 3:0 gegen Hannover 96 II am vergangenen Spieltag den ersten Saisonerfolg. So gesehen sitzt der Gast dem Gastgeber im Nacken – mit einem Auswärtssieg könnten die Lüneburger ihren Gegner sogar überflügeln. Im Kehdinger Stadion zu gewinnen zählt allerdings noch immer zu den schwereren Aufgaben in der Regionalliga Nord.

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