Hamburg – Am kommenden Sonntag kommt es in der 2. Bundesliga um 13.30 Uhr zum Top-Spiel zwischen dem Karlsruher SC und dem Hamburger SV. Der Tabellenführer tritt beim Aufsteiger im Wildpark an. Am 1. Juni rettete Marcelo Diaz den HSV in der Nachspielzeit per Freistoß in die Verlängerung, in der Nicolai Müller (115.) mit seinem Siegtreffer zum 2:1 den Klassenerhalt der Hamburger sicherte. Der KSC verpasste damals den Aufstieg in die Bundesliga, stieg zwei Jahre später sogar in die 3. Liga ab und scheiterte im darauffolgenden Jahr erneut an der Relegation gegen den Zweitligisten Erzgebirge Aue.

Die Situation vor vier Jahren hat man in Karlsruhe nicht vergessen und wird darum doppelt so stark motiviert sein. KSC-Abwehrchef Daniel Gordon war damals schon dabei, hat dieses Trauma womöglich noch nicht überwunden. Thema ist das allerdings für die kommende Partie nicht mehr. „Wir wissen was auf uns zukommt. Das ist ein Spiel was alle Spieler, Zuschauer, Verein haben wollten und wir sind sehr bestrebt drei Punkte zu holen“, erklärte der 34-Jährige auf der Pressekonferenz der Karlsruher am Freitag.

Beim HSV sieht das Cheftrainer Dieter Hecking „emotionslos“. „Dass das in Karlsruhe und in Hamburg anders gesehen wird, ist klar“, sagt er zu dem Thema in der Pressekonferenz der Rothosen. Der Chefcoach der Gäste beschäftigt sich vor allem viel lieber mit den eigenen Spielern, als mit der Option, wie der Gegner auftreten könnte. Dabei ist Aaron Hunt erneut nicht dabei. „Er wird die ganze Woche trainieren und dann für Hannover ein Thema sein. Ein Aaron Hunt in einer guten Verfassung tut uns gut, aber man hat auch gegen Bochum in der zweiten Halbzeit gesehen, dass wir diesen Ausfall kompensieren können. Das gibt mir ein gutes Gefühl als Trainer. Schade, dass Aaron nicht mit dabei ist“, so der 54-Jährige.

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Karlsruhes Sportchef Oliver Kreuzer, früher selbst beim HSV, erwägt, wie schon Nürnberg und Bochum, ebenfalls einen Einspruch wegen Bakery Jatta (HL-SPORTS berichtete). Hecking stört das nicht. „Ich glaube, dass diese Proteste im Sande verlaufen werden. Baka geht mit der Sache sensationell um und für uns gibt es kein Indiz, dass seine Aufenthaltsgenehmigung nicht korrekt ist. Er hat sich super integriert“, so Hamburgs Cheftrainer. Jatta soll bei seiner Einreise eine falsche Identität vorgetäuscht haben, so die „Sportbild“. Aktuell liegt der Fall nach wie vor bei den Verbänden und Behörden.

Hecking sagt zum Gegner: „Ich glaube, dass der KSC eine Euphorie mitgenommen und einen gutes Start hingelegt hat. Die Vorfreude ist sicherlich dort groß. Bei uns ist die Euphorie auf das Spiel auch groß. Wir haben immer Respekt vorm Gegner, aber nicht zu viel Respekt und wollen etwas von dort mitnehmen.“ Dabei überlegt er, ob Adrian Fein (Foto) vielleicht auf einer andere Aufgabe im Wildparkstadion erhält. „Er füllt die Rolle des alleinigen Sechsers super aus. Vielleicht werden wir es anders aufteilen, weil er auch auf einer anderen Position gut ist und dort seine Wucht mitbringt. Es gibt Überlegungen etwas zu verändern“, so Hecking.

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