Eutin – Da freuen sich gewiss ganz viele mit ihr: Naila Thomsen hat bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften des Deutschen Turnerbundes (DTB) in Eutin im Deutschen Achtkampf (LK2) die Goldmedaille gewonnen.

Naila Thomsen wohnt in Stockelsdorf, geht auf das Gymnasium am Mühlenberg ist seit einem knappen Vierteljahr Mitglied im Leichtathletik-Club Lübeck und startete als Mitglied der Turnabteilung des TSV Kücknitz bei den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Eutin.

Im Achtkampf der Altersklasse W 18-19, hatte sie im Vorjahr bereits die Deutsche Vizemeisterschaft  gewonnen; nun gelang ihr der große Wurf nicht zuletzt dank einer starken Leistung (42,31 m) im Schleuderballwerfen, dem sie sich in den vergangenen Wochen eifrig auf dem Buniamshof in der Trainingsgruppe Mundt im Kreis ihrer neuen LAC-Kolleginnen gewidmet hatte.

Der Achtkampf besteht aus einem Sprung am Sprungtisch, dem Stufenbarren, Schwebebalken und einer Bodenkür sowie dem 100-m-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen und eben Schleuderballwerfen. Alle acht Übungen werden an einem Tag absolviert, vormittags die turnerischen, nachmittags die leichtathletischen.

Die morgendlichen Disziplinen beendete Naila Thomsen noch als Zehnte und ohne große Hoffnungen auf eine vordere Platzierung; vor allem am Schwebebalken hatte sie Probleme, musste während ihrer Kür zweimal vom Gerät absteigen.

Nach einer kurzen Mittagspause ging es raus auf den Sportplatz am Waldeck zu den leichtathletischen Disziplinen. Da ihr Leichtathletiktrainer zur gleichen Zeit in München weilte, um das M30/35-Team bei der dortigen Team-DM zu betreuen, musste Ersatz zur Betreuung gefunden werden. Also sprang Mareike Becker ein, Trainingskameradin – und ihre Lehrerin am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau. Man kannte sich also gut und der gute Draht verhalf der vielseitigen Sportlerin zu drei Bestleistungen.

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100 Meter lief sie in 13,20 Sekunden, sprang 5,06 Meter weit und beförderte in ihrer Zitterdisziplin Schleuderball das Gerät mit 42,31 Meter deutlich weiter als je zuvor. Nur im Kugelstoßen haperte es etwas, blieb sie doch mit 9,12 Meter etwas unter ihrer persönlichen Bestleistung. Noch zweifelte sie, denn die Punktzahlen wurden erst nach Ablauf aller Wettkämpfe hinter den Kulissen ermittelt. Inzwischen fuhr ihre Lehrerin und Trainingskameradin nach Hause, die Siegerehrung würde erst am späten Abend erfolgen, die Ergebnisse aber bereits vorher ausgehängt werden.

Dann aber kam der erlösende Anruf: „Ich habe es geschafft, ich bin Deutsche Meisterin!" jubelte Naila Thomsen ins Telefon von Mareike Becker. Ihre Lehrerin benachrichtigte umgehend den Trainer, der die Nachricht im gleichen Moment entgegennahm, in dem der vierte Platz für die M30/35-Mannschaft in München verkündet wurde. „So ist eben der Sport, man muss mit beidem leben können, mit Erfolgen ebenso wie mit Niederlagen“, sagte Uwe Mundt, Chef de Mission des Senioren-Teams und LAC-Wurftrainer, als er die Erfolgsgeschichte von Naila Thomsen erzählte.

 

 

 

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