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Travemünde – Neben dem sportlichen Niedergang, der im Heimspiel am Samstag gegen den drittplatzierten SVG Celle mit einer 26:39-Niederlage seinen Lauf nimmt, bezieht der sportliche Leiter Frank Barthel von den Handball-Bundesliga-Frauen und auch der Gesamtverein des TSV Travemünde, Stellung zur Zukunft des hochklassigen Handballsports in der Region.

Zum Spiel gegen Celle ist der Mannschaft, trotz der hohen Niederlage, ein Kompliment zu machen. Zwar wurde das Spiel klar verloren, jedoch stand das Spiel im Vorwege unter einem schlechten Stern. Von 18 im Kader befindlichen Spielerinnen, standen Trainer Sören Jeppesen nur sieben, davon zum Teil angechlagene, Feldspielerinnen und zwei Torfrauen zur Verfügung. Die restliche Mannschaft ist verletzt oder stand Samstag nicht zur Verfügung. Eine bittere Ausgangsposition. Und so stand es zu Halbzeit bereits 12:21 gegen die Raubmöwen. Die letzten Minuten fiel dann auch noch Leonie Wulf aus, der ihre Kniebeschwerden so zu schaffen machten, dass sie auf der Bank behandelt werden musste und nicht mehr ins Spiel zurück konnte. "Die Mädchen haben bis zur Erschöpfung alles gegeben und bis zum Umfallen gekämpft, aber wir hatten keine Chance", betonte Barthel am Sonntag gegenüber HL-Sports.

Dass das Thema 2. Bundesliga rein sportlich seit gestern auch nicht mehr zu stemmen ist, zog Bartel mit seinem Team nun auch finanziell die Reißleine. "Es geht nicht mehr. Wir gehen in die 3. Liga, egal ob jetzt noch ein Verein freiwillig aus der Klasse absteigt oder durch eine Insolvenz runter muss. Für uns ist der Weg klar und wir möchten allen Spielerinnen, Trainern und Verantwortlichen jetzt die Möglichkeit geben, sich zu orientieren, wo für sie die Reise hingehen soll."
Eine Hängepartie mit Eventualitäten und Vielleichts ist somit vom Tisch. Für die 2. Bundesliga bedarf es minimum 40.000 Euro und selbst für die 3. Liga werden rund 15.000 Euro weniger gebraucht, aber auch die sind nicht gesichert. "Wir brauchen dringend Unterstützung aus der Wirtschaft, um hochklassigen Handball in der Region erhalten zu können", so Barthel weiter.

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Auf Unterstützung des Gesamtvereins kann Barthel mit seinen Raubmöwen leider nicht mehr hoffen. Denn der kann die Löcher, wie in der Vergangenheit, nicht mehr schließen.
Der TSV benötigt als zweitgrößter Verein der Stadt eine neue Trainingsmöglichkeit, für die marode Sporthalle der Grundschule am Meer. Die "Sportstadt Lübeck" sieht sich allerdings nicht in der Pflicht, die baufällige Halle zu modernisieren und verweist darauf, dass für schulische Zwecke die Emil-Possehl-Halle, in der auch die Raubmöwen ihre Heimspiel austragen, völlig ausreicht. Die TSV-Tischtennis-, Judo- sowie Turnabteilung müssen schon seit geraumer Zeit in das Pommern-Zentrum am Rande von Travemünde ausweichen, wo eigentlich Seminare abgehalten werden. Für eine neue Halle ist überhaupt kein Geld da, machten Stadtvertreter dem Verein klar und nun muss dieser eben ein neues Domizil aus eigenen Mitteln für seine Mitglieder bauen. Mittel, die dann nicht mehr in die Bundesliga-Mannschaft fließen können.

Eventuell macht hier das Beispiel VfL Bad Schwartau Sinn und die Handball-Frauen könnten in Zukunft zwar noch unter dem Namen TSV Travemünde antreten, jedoch wirtschaftlich komplett vom Gesamtverein abgekoppelt sein. Hierzu bedarf es an Geld, das von Handball-Gönnern und Sponsoren kommen muss, ansonsten sieht es ganz düster für die sympathischen Handball-Frauen aus, die jetzt neun Jahre lang in der zweiten Liga spielten und dort auf lange Sicht unter gesicherten Wirtschaftsfaktoren auch wieder zurück wollen.

Die Spielerinnen geben als Persönlichkeiten im Übrigen ein sehr gutes Bild für die Werbung ab und stehen den Sponsoren für Aktionen selbstverständlich zur Verfügung. Jetzt müssen sich nur noch die passenden Werbepartner finden, die mithelfen möchten und ein Herz für die Raubmöwen beweisen wollen. Potenzial ist da, denn mit zwei Jugendnationalspielerinnen (Laura Riehl und Katharina Naleschinski) sind die Raubmöwen eine gute Investition für die Zukunft.

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