Lübeck – Vor 10.157 begeisterten Fans spielte am Dienstagabend der Bundesliga-Dino Hamburger SV zum kostenlosen Retterspiel beim insolventen Lübecker Traditionsverein VfB Lübeck. Das Spiel endete 4:1 (2:1) für den HSV.

Leider waren die Nationalspieler Rafael van der Vaart, Rene Adler und Heiko Westermann aufgrund von Wadenproblemen nicht mit von der Partie, doch das gab der Begegnung keinen Knacks und auch die Zuschauer freuten sich über Stars wie Dennis Diekmeier, Marcell Jansen, Tolgay Arslan und Maximilian Beister, die auch nach dem Spiel ihren Lübecker Fans für Autogramme zur Verfügung standen. Ein Familienfest a la bonne heure.

Mit einem Blitzstart begann die Mannschaft von VfB-Trainer Denny Skwierczynski, als Mustafa Zazai (Foto) in der ersten Minute den Bundesligisten schockte und das 1:0 für die Grünweißen erzielte. Da waren gerade mal 15 Sekunden gespielt. Der Hamburger U21-Nationalspieler Arslan schaffte in der 11. Minute nach Vorarbeit von Marcell Jansen den Ausgleich, weil auch der HSV dann auf dem tiefen Boden besser zurecht kam. Dennis Diekmeier legte in der 42. Minute für Petr Jiracek auf, der den 2:1-Führungstreffer für den Bundesligaelften markierte. Damit ging es auch vor dem erstaunten Publikum in die Pause.

In der zweiten Hälfte war der Klassenunterschied dann doch deutlich zu erkennen, denn nur durch ein Foul im Strafraum konnte Heung Min Son gebremst werden. Den folgenden Elfmeter verwandelte Dennis Aogo (76. Minute) klar ins linke Eck. Zwei Minuten vor dem Ende setzte Son dann selbst noch einen drauf und stellte den Endstand von 4:1 für die Hamburger her.

Thorsten Fink, Trainer des Hamburger SV, sagte nach dem Spiel: „Der VfB Lübeck hat frech gespielt und hat uns sehr viel Druck gemacht. Es hat uns viel Mühe bereitet. Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel und auch froh, dass wir dem VfB Lübeck helfen konnten.“ Auf die Frage von HL-Sports, warum nicht alle Stars dabei waren, antwortete der 45-jährige: „Ich hätte gerne schon für das nächste Spiel am Samstag getestet, aber die Gefahr, eine größere Blessur davonzutragen, war zu hoch und deswegen mussten wir leider auf einen Einsatz verzichten.“

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VfB-Cheftrainer Skwierczynski fand auf der Pressekonferenz nur positive Worte und sagte: „Es war ein ganz toller Tag für uns und ich denke, auch für die Zuschauer. Wir haben ein gutes Spiel gesehen. Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden und hoffe, dass wir auch mit unserer Spielweise Werbung für den Fußball und für den VfB betreiben konnten. Das Ergebnis war am Ende vielleicht einen kleinen Tick zu hoch.“

Am Ende des Tages durfte Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus durch Vorstandssprecher Thomas Schikorra verkünden, dass durch die Einnahmen dieses Retterspiels die Insolvenz zum 30. Juni diesen Jahres beendet wird. Ein entsprechender Antrag wurde heute Mittag bereits beim Amtsgericht eingereicht. Die Gläubigerversammlung muss diesem Antrag nur noch zustimmen. Schikorra sagte nach dem Spiel: „Durch die heutigen Einnahmen und weiteren Sponsoren sind wir in der Lage, alle Kosten auf einmal zu zahlen. Wir werden die geleistete Hilfe des HSV nicht vergessen und danken den Hamburgern nochmals.“

Insolvenzverwalter Denkhaus erklärte gegenüber HL-Sports, wie folgt: „Ich bin dem HSV sehr dankbar, dass sie dem VfB Lübeck geholfen haben. Auch Björn Birr von Bismarck hat hier mit drei weiteren Geldgebern geholfen. Zum 30. Juni soll der VfB Lübeck nun wieder auf eigenen Beinen stehen und ich hoffe, dass die Gläubigerversammlung meinem Insolvenzplan zustimmt.“

Für die Lübecker geht es am Freitag beim FC Oberneuland in der Regionalliga-Abschiedstour weiter, bevor dann am 20. April der „kleine“ HSV wieder zur Lohmühle kommt.

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