Lübeck – Während der VfL Wolfsburg II am Freitagabend sein Heimspiel gegen den FC St. Pauli II mit 2:0 (0:0) in der Regionalliga gewann und sich einen neuen Vorsprung im Kampf um den Titel verschaffte, war der VfB Lübeck in seiner Partie vor der Rekordkulisse von 3.701 Zuschauern auf der Lohmühle gegen die SV Drochtersen/Assel eine halbe Stunde später gefordert. Am Ende stand ein 1:1 (1:1), was den Hansestädtern einen Rückschlag verpasste.

Die Partie war keine zwei Minuten alt, da hätte Pini schon für den Führungstreffer der Gäste sorgen können. Weißmann war hellwach und kratzte den Schuss des freistehenden Niedersachsen von der Linie. Seine Mannschaftskollegen waren das anscheinend noch nicht, denn nach einer Ecke spielten sich die „Drosseln“ das Leder vor dem Fünfmeterraum hin und her. Fliks (9.) schoss aus zwei Metern unter die Latte zum 0:1 aus Lübecker Sicht. Da sahen die Hausherren ganz alt aus. Angriffsbemühungen ihrerseits verpufften meist vor dem gegnerischen Strafraum. Dann gelang ihnen aber doch ein Pass vor das Tor. Hoins setzte sich an der Grundlinie durch, brachte eine flache Hereingabe in die Mitte, wo Will (17.) aus Nahdistanz zum Ausgleich einnetzte. Eine Minute später flankte Riedel auf Hoins, der die Führung per Kopf nur ganz knapp verfehlte. Beide Teams schenkten sich nichts und es war ein sehr gutes Regionalligaspiel. Es wurde vor allem etwas bissiger und Drochtersen kassierte innerhalb von kurzer Zeit zwei Gelbe Karten. Der Tabellenvierte war immer wieder gefährlich über schnelle Tempogegenstöße,. Gommert passte allerdings gut auf, spielte mit. Ein Schuss von Mende (32.) ging nur Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Fünf Minuten vor der Pause kam der VfB zu einer Dreifach-Chance. Alle Mal mussten die Drochtersener auf der Linie retten. Kurz vor dem Halbzeitpfiff prüfte der eingewechselte Neumann Gommert, der den Schuss mit den Fingerspitzen über die Latte lenkte. Aus der Ecke von Drochtersen kam Lübeck zu einem Konter. An einer scharfen Hereingabe von Riedel stolperte Thiel nur haarscharf vorbei. Action am Seitenrand, als Deichmann für ein Einsteigen den gelben Karton sah. VfB-Sportdirektor Schnoor sah das ganz anders, teilte das unmissverständlich mit und durfte den Innenraum verlassen. Es wurde noch knuffiger und nach einer kleinen Rudelbildung musste auch SVDA-Präsident Gooßen auf die Tribüne. Schiri Benen tat sich das nicht länger an und bat zum Pausentee.

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Im zweiten Durchgang dauerte es, bis es die erste nennenswerte Torszene gab. Die Lübecker mussten nach vorne spielen, taten sich dabei schwer, die kompakte Defensive der SVDA zu überwinden. Die Gäste lauerten auf Konter, die allerdings meist abgefangen wurden. Je länger die Partie dauerte, wurde das Abwehrbollwerk der Niedersachsen stärker. Riedels (61.) Flanke von der Grundlinie wurde abgefälscht und Drochtersen-Keeper Klinkmann faustete den Ball weg. Die Gäste kamen nun nicht mehr aus ihrer eigenen Hälfte. Der VfB versuchte es durch die Mitte. Gefährlich wurde es nur über Außen, wie in der 70. Minute: Flanke von rechts, Hoins per Kopf – aber deutlich daneben. Die größte Chance hatte Riedel (73.) aus zehn Metern. Seinen Volleyschuss köpfte Schuhmann von der Linie. Den Lübeckern lief so langsam die Zeit davon. Riedel animierte die Fans, die inzwischen nicht mehr so laut waren und eher zitterten. Er holte die Brechstange heraus, schoss im 16er – abgeblockt. Der VfB wollte den Sieg unbedingt und machte Druck. Kim (88.) war nach einem Freistoß völlig frei vor Klinkmann, doch sein Kopfball ging rechts am Kasten vorbei. Das wäre es gewesen. Vier Minuten Nachspielzeit gab es on Top. Richter und Arslan frei vor Klinkmann (90.), aber Benen erkannte ein Handspiel eines Lübeckers. Drochtersens Edeling (92.) zwang Gommert mit einem Fernschuss noch einmal zu einer Glanztat. Auf der anderen Seite brachte Richter die Kugel hoch in den Strafraum, doch Arslans Kopfball ging drüber. Kurz danach war Schluss. Die Grün-Weißen verpassten den Anschluss an die Wolfsburger und haben nun fünf Punkte Rückstand. Drei Spiele sind es noch in der Saison. Die Chance ist nun wieder sehr gering, den Aufstieg in die 3. Liga noch zu schaffen.

VfB Lübeck – SV Drochtersen/Assel 1:1 (1:1)
Tore: 0:1 Fliks (9.), 1:1 Will (17.)
Zuschauer: 3.701
So spielte der VfB: Gommert, Weissmann, Kim, Arslan, Mende (58. Matovina), Deichmann (85. Parduhn), Thiel, Will, Grupe, Hoins (75. Richter), Riedel

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