Ratekau – Es sollte das Highlight der Saison werden, aber irgendwie kam es anders als erwartet. Der Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg kam zum Spitzenspiel nach Ratekau. Es ging noch mal um die letzte Möglichkeit an die Tabellenspitze anzuknüpfen und ein Wiederholung der spannenden Spiele aus dem Vorjahr zu liefern. Enden sollte es in der vorzeitigen Meisterschaft der Gäste auf dem Platz des direkten Verfolgers.

Ratekau musste vor dem Spiel bereits umplanen, weil sich Torfrau Angela Koldewey im Training vor dem entscheidenden Spiel das Knie verdrehte und Libero Jasmine Schöning sich zu der Zeit im Urlaub befand. Somit rückte die Torfrau der Zweiten Mannschaft Sina Schöning ins Tor und Nicole Körner rückte in die Abwehrzentrale.
SV Henstedt-Ulzburg spielte von Anfang an mit taktisch und technisch starkem Fussball druckvoll auf das Ratekauer Gehäuse und bereits in der ersten Minuten fiel das 0:1 für die Gäste. Die unübersichtliche Situation vor dem Tor nutze Henstedts Kathrin Patzke zur frühen Führung. Henstedt ließ die komplette Spielzeit keinen Zweifel daran als Sieger vom Platz gehen zu wollen und spielte sich immer wieder durch schnelle Kombinationen und Pässe vor das Ratekauer Gehäuse. Da nützten auch die lang rausgeschlagenen Bälle von Nicole Körner nichts. Die Henstedterinnen kamen trotzdem immer wieder schnell zurück in die Ratekauer Hälfte. In der 33. Minute dann der Schock. Ein scharf geschlagener Ball aufs Tor wurde von Nicole Körner noch mit dem Kopf abgelenkt, aber ins eigene Tor. Torfrau Sina Schöning wäre auch ohne Körners Abwehrversuch chancenlos gewesen bei diesem gut platzierten Gewaltschuss. 0:2 stand es nun für die Gäste und Ratekau war völlig überrascht. Kurz vor der Halbzeit trug sich dann die zweite Ratekauerin in die Torschützenliste ein. Ein Rückpass von Alina Renitz auf Torfrau Schöning war zu ungenau und kullerte ins Ratekauer Gehäuse. 0:3 stand es dann zur Halbzeit.

In der Halbzeitpause versuchte Trainer Stephan Mews die Ratekauerinnen wieder aufzubauen und schob Nicole Körner wieder ins Mittelfeld, um wieder für etwas Gefahr nach Vorne zu sorgen. Aber leider blieben die Bemühungen ohne Erfolg. Henstedt-Ulzburg spielte weiterhin sehenswerte Pässe sowie schnelle Kombinationen und zeigte, dass sie zu Recht an der Tabellenspitze stehen und um den Aufstieg in die Regionalliga spielen wollen.
So sollte der Endstand dann trotz Gegenwehr der Ratekauerinnen am Ende 0:8 heißen. Somit steht vier Spieltage vor Saisonende der Meister der Frauen-SH-Liga zu Recht fest.

Nun kann die Mannschaft um Stephan Mews aber ihre Saison etwas entspannter zu Ende spielen und die Vize-Meisterschaft noch verteidigen. Am Mittwoch ging es dann in der Fortsetzung der Englischen Wochen zum Nachholspiel beim MTV Leck in Nordfriesland. Die Friesinnen stehen auf dem vorletzten Tabellenplatz aber immer noch mit Kontakt zum rettenden Platz 10 und somit nahmen die Ostholsteinerinnen das Spiel auch nicht auf die leichte Schulter.
Immerhin musste Mews auf Grund des Feiertages mit nur zwölf Leuten nach Leck. Nach der langen Fahrt ging es beim besten Fussballwetter mit etwas Verspätung los. Zuvor wurde noch eine Spielerin der Gastgeberinnen geehrt, die hier ihr offiziell 800. Spiel für die Mannschaft des MTV Leck bestritt.
Die SG Ratekau-Strand 08 spielte von Anfang an wieder mit ihrem gewohnten schnellen Spiel gut auf und erarbeitete sich in der ersten Halbzeit einige Chancen, die aber häufig von der gut stehenden Gäste-Libero abgefangen wurde. In der 34. Minuten war es dann Stefanie Lumma, die sich ein Herz fasst und das Leder im Gästetor platzierte. Kurz vor Halbzeitpfiff konnte Lecks Bente Goerrissen dann doch einmal Alexandra Renitz (Foto) entwischen und kam frei zum Schuss. 1:1 Halbzeitstand.

Nach der Halbzeitpause gönnte Mews dem Winterzugang Nadine Rogge dann mal eine Pause und brachte Katharina Lassig neben Jegorenko im Sturm. Alexandra Renitz nahm ihre Gegenspielerin wieder näher ins Visier und verteidigte in der zweiten Halbzeit stark gegen Ihre Mitspielerin. Auch das Flügel- und Passspiel klappte wieder besser und so kamen Josefin Jegorenko und Nicole Körner immer wieder vors Gästetor.
In der 54. Minute kombinierte sich beide vors Tor und Jegorenko netzte zum 1:2 ein. Ratekau machte weiter Druck und konnte das vorhersehbare Passspiel der Nordfriesinnen auf ihre Bente Goerrissen schnell abfangen und umschalten. In der 77. Minuten waren es wieder Körner und Jegorenko, die vor dem Tor auftauchten und Körner nutzte das Gewühl und eine Lecker Abwehrspielerin um in der 77. Minuten zum 1:3 zu erhöhen.

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Bis zum Schluss ließen die Ratekauerinnen nicht locker und erspielten sich noch einige Chancen. Nadine Rogge kam noch mal für die verletzte Anna Papenfuß und wirbelte mit Katharina Lassig im Sturm. Es sollte aber beim 1:3 bleiben.

„Das war wieder eine klasse Mannschaftsleistung von vorne bis hinten und ich tue mich schwer einzelne Spielerinnen hervorzuheben. Aber ein Dank geht an Melanie Thun, die ohne jedes Training gleich wieder 90. Minuten durchspielte und eine stark aufgelegte Josefin Jegorenko.“ beglückwünschte Trainer Mews seine Frauen.

Am Sonntag begrüßen die Ostholsteinerinnen nun den Tabellenletzten aus Ratzeburg. Obgleich der Platzierung sind die Gäste nicht als einfacher Gegner einzuschätzen. Im Rückspiel gegen Henstedt-Ulzburg schafften sie eine frühe Führung und verteidigten diese relative lange gegen den Ligaprimus. Das Hinspiel in Ratzeburg gewannen die Ratekauerinnen mit einem 3:0 Arbeitssieg bei dem die Tore erst spät fielen.

Sollte die SG am Sonntag das Spiel gewinnen und zeitgleich FFC Oldesloe II gegen Hagen-Ahrensburg verlieren, wäre die Mews-Truppe vorzeitig Vizemeister und nicht mehr von Platz zwei zu verdrängen.

Anpfiff ist wieder um 15.00 Uhr auf dem Platz in der Rosenstraße.

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