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Hamburg – Mit dem „Tag des Handballs“ eröffnete der Deutsche Handball Bund (DHB) vor 10.859 begeisterten Zuschauern in der Hamburger Barclaycard Arena die Feierlichkeiten zu 100 Jahre Handball in Deutschland. Es standen drei Länderspiele und viele Aktionen für die ganze Familie auf dem Programm. Auf die Besucher wartete eine Fanwelt mit vielen Informationsständen und Mitmachaktionen.

Der „Tag des Handballs“ wurde eröffnet mit dem Spiel der Jugend-Nationalmannschaften zwischen Deutschland und Israel. Der Gastgeber siegte deutlich mit 34:22 (21:13). Anschließend sahen die Zuschauer ein Demonstrationsspiel der Freiwurfliga Hamburg zwischen den Mannschaften Alster und Elbe. Hier setzte sich das Elbe-Team am Ende mit 8:4 (3:2) durch. Im Spiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Schweden gab es nach der 28:33 (11:15) Niederlage am Samstag in Göteborg die Neuauflage. Trotz einer starken ersten Halbzeit unterlag das deutsche Team in der Endphase des Spiels mit 23:24 (15:9). Zum Abschluss der Veranstaltung trat die Männer-Nationalmannschaft ebenfalls gegen Schweden an. Auch die Männer hatte am Samstag in Schweden mit 25:27 (9:16) das Nachsehen. Heute hieß es nach 60 Minuten 25:25 (16:14) nachdem die deutsche Nationalmannschaft trotz anfänglichen Schwierigkeiten über weite Strecken des Spiel führte.

Im ersten Spiel des Tages trat die deutsche Jugend-Nationalmannschaft, in der mit Juri Knorr (VfL Bad Schwartau) und Leif Tissier (Handball Sport Verein Hamburg) zwei Spieler aus dem Berichtsfeld von HL-SPORTS aufliefen, gegen Israel an. Beide Akteure überzeugten und zeigten ein gutes Spiel.

Nach ausgeglichenen ersten Minuten setzte sich das deutsche Team aus einer beweglichen Abwehr über 5:3 und 9:4 bereits entscheidend mit 21:13 zur Pause ab. Nach der Halbzeit verkürzten die Gäste aus Israel zwar auf 16:21, hatten aber der Dominanz des Gastgebers nicht viel entgegen zu setzen. So wechselte die deutsche Mannschaft durch, dass alle Spieler zu ihren Einsatzzeiten kamen. Am Ende war der deutliche 34:22 Sieg nie in Gefahr und die Jugend-Nationalmannschaft wurde mit viel Beifall verabschiedet.

Torschützen der Jugend-Mannschaft des DHB:
Niklas Diebel (7), Juri Knorr (6), Jannik Klein (5), Dimitri Ignatow (4), Justin Kurch (3), Leif Tissier, Max Star und Lukas Stutzke (je 2), Jacob Knauer, Yannick Danneberger und Joshua Thiele(je 1)

Im Programm folgte das Demonstrationsspiel der Freiwurfliga Hamburg zwischen den Mannschaften Alster und Elbe. Hier standen der Spaß und die Freude am Sport im Vordergrund. Die Zuschauer feuerten beide Mannschaften kräftig an und bedankten sich mit viel Beifall nach jedem Tor, ganz gleich welche Mannschaft es erzielte. Am Ende hatte das Team-Elbe die Nase mit 8:4 vorne, aber das Ergebnis spielte für alle Beteiligten eine untergeordnete Rolle, hatten sie doch riesigen Spaß vor solch einer großen Kulissen zu spielen.

Im ersten Seniorenspiel standen sich die Frauen-Nationalmannschaften von Deutschland und Schweden gegenüber. Nach der 28:33 (11:15) Niederlage am Samstag in Göteborg gab es heute in der Endphase eine knappe 23:24 (15:9) Niederlage, obwohl die erste Halbzeit wie aus einem Guss verlief.

Nach kurzem Abtasten erzielte Svenja Huber nach zwei Minuten das 1:0, was unmittelbar ausgeglichen wurde. Die nächsten Minuten verliefen ausgeglichen, bevor sich die Biegler-Truppe in der 9. Minute, nach guter Abwehrarbeit, per Gegenstoß auf 6:3 absetzte. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff klappte gut. Es entwickelte sich ein schnelles Spiel auf beiden Seiten, wo sich die deutsche Abwehr besser in Szene setzte und so manchen Ball abfing. Was nicht Beute der Abwehr wurde, entschärfte größtenteils Torhüterin Clara Woltering, die in der ersten Hälfte einen Sahnetag erwischte.

So zogen die Gastgeber vom 8:6 (14.) auf 11:6 in der 19. Minute davon. Auch das Team Time Out der Schweden brachte keinen Bruch in das deutsche Spiel. In der 22. Minute kam Emily Bölk vom benachbarten Buxtehuder SV ins Spiel und führte sich gleich mit einem blitzsauberen Pass auf Angie Geschke ein, die zum 14:8 vollstreckte. Bölk selbst steuerte ihr erstes Tor zum 15:9 Pausenstand bei.

Nach der Halbzeit war auch die zweite Buxtehuder Spielerin Lone Fischer im Einsatz. Nach dem 16:9 durch Xenia Smits sah alles nach einem deutlichen Sieg aus. Doch in der Folgezeit scheiterte die deutsche Mannschaft reihenweise an Schwedens Torhüterin Johanna Bundsen, die durch ihre Paraden die Gäste zurück ins Spiel brachte. Auch die aggressiver agierende Abwehr produzierte jetzt Fehler beim Gastgeber.

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Trainer Michael Biegler legte in der 40. Minute beim 17:14 die grüne Karte und justierte erfolgreich nach. In der 48. Minute hieß es 23:17 und der Abstand zur Halbzeit war wiederhergestellt. Plötzlich lief im Angriff der Deutschen nichts mehr zusammen, Fehler häuften sich und mit einem 7:0-Lauf stellten die Schwedinnen den Endstand zum glücklichen 24:23 Sieg her. In der Schlussphase wuchs auch Schwedens Torhüterin über sich hinaus und wurde zur Matchwinnerin.

Torschützen für Deutschland:
Kim Naidzinavicius (5), Svenja Huber (4/3), Xenia Smits (4), Emily Bölk und Angie Geschke (je 3), Julia Behnke, Anne Hubinger, Lone Fischer und Kerstin Wohlbold (je 1)

Abschließend trat die Männer-Nationalmannschaft mit dem neuen Bundestrainer Christian Prokop erstmals vor heimischem Publikum auf. Die 25:27 Niederlage des Vortages sollte ausgebügelt werden. Wie schon in Göteborg musste der Bundestrainer auf die Spieler des THW Kiel und der Rhein-Neckar Löwen sowie den im Ausland tätigen Uwe Gensheimer und Tobias Reichmann verzichten. Hinzu kamen der kurzfristige krankheitsbedingte Ausfall von Torhüter Silvio Heinevetter und Kreisläufer Jannik Kohlbacher.

Mit der völlig neu zusammen gestellten Mannschaft ging es in die zweite Begegnung gegen die Schweden, die allerdings auch auf ihre Akteure, die beim THW und den Löwen spielen, verzichten mussten.

Das erste Tor des Spiels erzielten die Schweden zum 1:0 und sie bauten die Führung schnell auf 6:3 aus, da die deutsche Männer-Nationalmannschaft anfangs Verständnisschwierigkeiten zeigte, die der Gast nutze. In der 12. Minute erzielte Kai Häfner den Anschlusstreffer zum 6:7, was den schwedischen Trainer veranlasste, die grüne Karte zu legen.

Das Nachjustieren zeigte nicht den erhofften Erfolg, die Gastgeber glichen in der 18. Minute zum 9:9 aus und legten bis zur 21. Minute mit dem 12:10 nach. Nachdem Schweden in Unterzahl auf 11:12 verkürzte bekam auch das DHB-Team eine Zeitstrafe, die die Gäste zum 13:13 Ausgleich nutzen. Bundestrainer Christian Prokop hatte Redebedarf und nahm sein erstes Team Time Out, was Wirkung zeigte. Unterstützt von einer Zeitstrafe gegen Schweden und einen von Carsten Lichtlein gehaltenen Siebenmeter, nahmen die „Bad Boys“ eine 16:14 Führung mit in die Kabine.

Die Mannen um Trainer Prokop kamen frischer aus der Kabine und legten in der 38. Minute ein 19:15 vor, was erneut eine Auszeit des Gastes veranlasste. Während einer Zeitstrafe kassierte das DHB-Team das 17:19 und 20 Sekunden später eine weitere Zeitstrafe. Die 100 Sekunden in doppelter Unterzahl überstanden sie schadlos, mussten im Anschluss aber den 19:20 Anschluss hinnehmen.

Bis in die Schlussminuten geht es Tor um Tor, nach zwei Toren Vorsprung erzielte Schweden immer wieder den Anschluss. Das Spiel steh auf des Messers Schneide. Beim 23:24 erhält der Gast eine Zeitstrafe gegen sich, sie nehmen der Torhüter heraus und bringen einen zusätzlichen Feldspieler. Diese Maßnahme bringt nach der deutschen 25:23 Führung erneut den Anschluss in der 59. Minute zum 24:25 aus Sicht des Gastes.

Das letzte Team Time Out des Spiels nimmt Schwedens Trainer elf Sekunden vor dem Ende der Partie und gibt letzte Anweisungen. Mit einem Schlagwurf erzielt Matthias Zachrisson wenige Sekunden vor der Schlusssirene den 25:25 Endstand.

Torschützen für Deutschland:
Philipp Weber (8), Kai Häfner und Niclas Pieczkowski (je 4), Moritz Preuss (3), Florian Billek (2), Michael Allendorf, Manuel Späth, Ole Rahmel und Paul Drux (je 1)

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