Lübeck – Sieben Begegnungen mit Lübecker Beteiligung – das Pfingstwochenende hat es wieder einmal in sich. Vier davon fanden am heutigen Samstag statt – und endeten mit Licht und Schatten aus Sicht unserer Clubs. Für das Highlight sorgte wieder einmal der TSV Travemünde, der sich durch ein 1:0 im Spitzenspiel gegen Oldenburg erneut schadlos hielt. Niederlagen hingegen mussten unsere „Sorgenkinder“ vom TuS Lübeck und dem 1. FC Phönix hinnehmen. Auch für Rot-Weiß Moisling gab es nichts zu holen. Das Laszig-Team unterlag mit 3:6 gegen den Büchen-Siebeneichener SV.

TSV Travemünde – Oldenburger SV 1:0 (1:0)

Das absolute Spitzenspiel fand definitiv in Travemünde statt. Dort forderte der gastgebende TSV, der zuvor in sechzehn Partien in Folge unbezwungen geblieben war als Tabellendritter den Spitzenreiter aus Oldenburg heraus – und spuckte dem Favoriten durch den 1:0-Sieg kräftig in die Aufstiegssuppe.

Die Begegnung vor den 140 Zuschauern am Rugwisch nahm sofort Fahrt auf. Keine neunzig Sekunden waren vergangen, da musste Schiedsrichter Mathias Bachmann schon den ersten gelben Karton zücken, weil Marcel Schröder (OSV) die Hand zur Hilfe genommen hatte, dadurch eine gute Chance der Gastgeber zunichte machte. Auch ansonsten wurde sich im Spitzenspiel nichts geschenkt. Jeder Zentimeter des Spielfeldes wurde durchackert, dem Kontrahenten versucht keinen Platz zur Entfaltung zu gönnen. Und auch Torchancen gab es zu sehen. So setzte Martin Szymczyk einen Freistoß über das Gehäuse von OSV-Keeper Marcel Heisler (12.). Auf der Gegenseite prüfte Torjäger Daniel Junge Travemündes Patrick Müller, scheiterte aber im Doppelpack (16./18.) am TSV-Schlussmann. Für zusätzliche Brisanz und Feuer in einer umkämpften Partie sorgte zudem der Anhang der Gäste, der sich es nicht nehmen ließ bei Entscheidungen des Schiri-Gespanns ihrem Unmut im Eifer des Gefechtes lautstark kundzutun. Und auch auf dem Platz ging es vor der Halbzeit, wenn auch nicht auf einem hohen sportlichen Niveau, weiter – und wie. Nachdem sich Patrick Müller nach einem Distanzschuss (35.) noch strecken musste, erhielt der TSV (Petyrek hatte im Sechzehner „drüber gehalten“) einen Elfmeter zugesprochen. Den verwandelte Strafstoßspezialist Martin Szymczyk sicher zur 1:0-Führung (39.) für seine Farben. Pech hatten zudem die Gäste, das Routinier Philip Nielsen nach einem Zusammenprall mit Verdacht auf Gehirnerschütterung nicht mehr weiter kicken konnte und durch Christian Robbes ersetzt werden musste. Auch im zweiten Abschnitt ging es munter weiter. Dabei setzte der OSV nun auf bedingungslose Offensive, erhöhte den Druck auf die Rugwischkicker, die sich ihrerseits auf ein kompaktes stehen im Abwehrverband konzentrierten, auf Konter lauerten und einzig beim Versuch von Dennis Kowski (47.) in Gefahr gerieten den Ausgleich zu kassieren. So lebte die Begegnung weiter von der Spannung, von Emotionen (die mit acht gelben Karten untermauert wurden) und das warten auf die eine spielvorentscheidende Aktion – doch die blieb aus. So konnte der TSV Travemünde sich nach dem Abpfiff  über einen weiteren Dreier und die Fortsetzung ihrer nun seit siebzehn Spielen andauernden Erfolgsserie freuen. Dementsprechend gut gelaunt war Sven Sercander im Gespräch mit HL-Sports: „Wir haben nahtlos an die gute zweite Halbzeit gegen Siebenbäumen angeknüpft, miteinander und füreinander gespielt“, so der Trainer des TSV, der die Einstellung seiner Jungs lobte und einen Ausblick gab für die am Montag anstehende Partie beim TuS Lübeck. „Dort sind wir sicher wieder gefordert. TuS ist noch mitten im Abstiegskampf und braucht die Zähler. Wir haben uns zudem oft schwer getan gegen Teams von unten, daher erwarte ich ein schweres Spiel.“

So spielte der TSV Travemünde: Müller – Knüppel, Höger, Beckmann, Kurth, Bölke (73. Neitzke), Szymczyk (90. Pätsch), Gronau, Mielke, Sengün, Jäkel.
Tore: 1:0 Szymczyk (39.)

Sereetzer SV – TuS Lübeck 5:3 (2:1)

Fünfmal getroffen – und doch nicht gewonnen. Zwei Eigentore sorgten für eine neuerliche Auswärtspleite des TuS Lübeck. Noch nicht ganz auf dem Platz unterlief zunächst David Paterson Azanguim Kemjio ein klassisches Eigentor. Bitter,  denn im zweiten Abschnitt mutierte auch Pascal Kwiatkowski noch zum Unglücksraben (79.). Der Turn- und Sportverein muss also noch weiterhin zittern, auch wenn nach der Spielabsage des TSV Malente gegen Oldesloe der Vorsprung auf den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf weiter sieben Zähler beträgt. In der ersten Hälfte hatte Marcel Stellbrinck zunächst noch egalisieren können, ehe Pascal Nowitzki Sereetz kurz vor dem Pausenpfiff wieder mit 2:1 (42.) in Führung schoss. Auch das 3:1 steckten die Lübecker noch weg, kamen durch Jan Spoddig wieder auf einen Treffer heran. Am Ende reichte es aber nicht für mehr, betrieb Marcel Stellbrinck, der nun schon aktuell 22 Tore auf seinem Saisonkonto hat, mit dem 5:3 (82.) nur Ergebniskosmetik.  

So spielte der TuS Lübeck: Törper – Meienburg, Stellbrinck, Bülo, Krause, Azanguim Kemjio, Seemann (46. Spoddig), Meisner, Becker (46. Mau), Kwiatkowski, Raabe.
Tore: 1:0 Azanguim Kemjio (1., Eigentor), 1:1 Stellbrinck (24.), 2:1 Nowitzki (42.), 3:1 Strunck (48.), 3:2 Spoddig (75.), 4:2 Tetzlaff (76.), 5:2 Kwiatkowski (79., Eigentor), 5:3 Stellbrinck (82.).

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SV Eichede II – 1. FC Phönix Lübeck 8:0 (2:0)

Der Abstieg der Adlerträger war längst besiegelt. Für viele nicht überraschend kam deshalb auch das klare Ergebnis von 8:0 für den SV Eichede II, der nach dem Patzer des Oldenburger SV in Travemünde die Tabellenführung in der Süd-Ost-Staffel übernahm.  Doch trotz der klaren Niederlage im Ernst-Wagener-Stadion und dem deutlichen Ergebnis sammelten die Lübecker Pluspunkte bei ihrem Auftritt in Stormarn. So sprachen Beobachter der heutigen Regenpartie respektvoll von einer couragierten Phönix-Elf, die trotz personellen Engpasses sich gut verkauft habe und sich nicht zu bösen Fouls und Unsportlichkeiten hinreißen ließ. Bereits im ersten Abschnitt sorgten die Hausherren vor den gut 80 anwesenden Fußballsympathisanten schnell für klare Verhältnisse, gingen durch Tore von Frank Lüdemann (2.) und Marc Stobbe (14.) standesgemäß in Führung. Nach dem Wiederbeginn wurde es deftig. Getreu dem Motto: „Jeder darf einmal“ schraubten Micha Grüber, Jacob Rienhoff, Manuel Plähn, Zakaria Salhi (2) und „Oldie“ Rene Wasken (per Strafstoß) das Ergebnis auf ein 8:0 in die Höhe. Schade für die Adlerträger, die mit Gabriel Baiao-Lopez sowohl den Co-Trainer, als auch mit Andre Bade einen Keeper aufgrund des personellen Engpasses ins Geschehen schicken mussten, das es am Ende so deutlich wurde.

So spielte der 1. FC Phönix Lübeck: Demirhan – Schönlau, Heuer, Lederhose, Henning, Kayabasi, Gahrmann (80. Bade), Karbowniok (67. Baiao-Lopez), Rach, Maaß, Nippert (46. Behnke).
Tore: 1:0 Lüdemann (2.), 2:0 Stobbe (14.), 3:0 Grüber (48.), 4:0 Jacob Rienhoff (51.), 5:0 Plähn (59.), 6:0 Salhi (65.), 7:0 Wasken (77., Foulelfmeter), 8:0 Salhi (82.).

RW Moisling – Büchen-Siebeneichener SV 3:6 (1:2)

Mit dünnen Kader und zuvor vier erlittenen Pleiten im Gepäck ging es am Samstag am Brüder-Grimm-Ring gegen den Büchen-Siebeneichener SV darum, endlich zurück in die Erfolgsspur zu kommen – doch daraus wurde nichts. Gleich mit 3:6 kamen die Mannen von Coach Norbert Laszig unter die Räder, kassierten einen deftige Heimpleite. Magnus Möhrmann und Jan Sievert nutzten dabei die Unachtsamkeiten der Moislinger schnell zur komfortablen Führung. Aschty Sindy verkürzte postwendend zum 1:2 (12.). Auch in der
2. Hälfte erwischten die Gäste den besseren Start. So erhöhten Thore Kuchlenz und Arne Knust per Doppelschlag (57./59.) auf 1:4. Aber es keimte noch einmal Hoffnung auf im Lager der Lübecker als es Housem Azzez (63.) und Marc Bornemann (81.) gelang bis auf einen Treffer zu verkürzen. In der Schlussphase machte dann allerdings der BSSV mit zwei weiteren Toren alles klar und besiegelte die zweite Heimniederlage der Saison, die die Moislinger auf den 9. Tabellenrang zurückfallen ließ.  

So spielte Rot-Weiß Moisling: Katbanyon – D. Kohlmann (71. Al-Hamami), Azzez,
M. Bornemann, Dogan, Sindy, Almosa, C. Bornemann, Stern, Barten, Bischkopf.
Tore: 0:1 Möhrmann (5.), 0:2 Sievert (7.), 1:2 Sindy (12.), 1:3 Kuchlenz (57.), Knust (59.), 2:4 Azzez (63.), 3:4 M. Bornemann (81.), 3:5 Kempf (90.), 3:6 Krüger (90.).

So geht es am Montag weiter:

TuS Lübeck – TSV Travemünde (15 Uhr im Marlistadion)
Breitenfelder SV – 1. FC Phönix Lübeck (15 Uhr, Sportplatz am Uhlenbusch)
TSV Trittau – RW Moisling (15.30 Uhr, Trittau-Arena in der Großenseer Straße)

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