Die private Altersvorsorge ist für viele Arbeitnehmer in Deutschland unumgänglich geworden, dies trifft auch auf Spitzensportler zu. Nur wenige Athleten verdienen während ihrer aktiven Zeit so gut, dass sie nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere finanziell ausgesorgt haben. Viele Spitzensportler kümmern sich dennoch nicht oder nicht ausreichend um ihren Versicherungsschutz sowie um ihre private Altersvorsorge. Welche Versicherungsarten und Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge gibt es für Spitzensportler?

Bedeutung eines umfassenden Versicherungsschutzes für Spitzensportler

Für professionelle Athleten ist ein umfassender Versicherungsschutz elementar wichtig. Dieser sichert den Sportler gegen Verletzungen, Krankheiten und Unfälle, die sich während des Wettkampfes, beim Training sowie in der Freizeit ereignen, ab. Viele Versicherungen lehnen professionelle Athleten aufgrund des zu hohen Risikos ab, aus diesem Grund stellen sie auf dem Versicherungsmarkt eine spezielle Zielgruppe dar.
Ein passender Versicherungsschutz ist auf die individuellen persönlichen und beruflichen Gegebenheiten sowie Präferenzen des jeweiligen Spitzensportlers ausgerichtet und sollte zudem die häufig schwankende Einkommenssituation vieler Athleten berücksichtigen.

Private Altersvorsorge auf die individuelle Lebenssituation anpassen

Die private Altersvorsorge stellt den Vermögensaufbau finanzieller Mittel für den Eintritt in das Rentenalter dar. In Kombination mit anderen Vorsorgeleistungen, zum Beispiel private Lebens- und Rentenversicherung, Betriebsrente, sonstige Geldanlagen, Immobilien und mögliche Erbschaften, trägt die private Altersvorsorge dazu bei, den gewohnten Lebensstandard langfristig halten zu können.

Es ist anzumerken, dass sich die konkrete Lebenssituation und der Karriereverlauf eines jeden Spitzensportlers sehr stark unterscheiden. Die folgende Übersicht ersetzt kein persönliches Beratungsgespräch, bei dem die verschiedenen Versicherungsprodukte und die Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge individuell anzupassen sind.

Welchen Schutz benötigen aktive Sportler?

Wer regelmäßig und intensiv Sport ausübt, sollte einen Versicherungsschutz abschließen, der die wichtigsten Risiken abdeckt. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt die Anzahl der Sportunfälle pro Jahr mit rund 1,5 Millionen an. Das Kernstück eines jeden Versicherungspakets für Sportler ist die Krankenversicherung, die wie bei nahezu allen Unfällen in der Freizeit, somit auch im Falle von Sportverletzungen, die Kosten der medizinischen Behandlung abdeckt.Dies stellt häufig jedoch keinen umfassenden Schutz dar, da aus einer Sportverletzung weitere Folgekosten resultieren können, des Weiteren können andere Personen von dem Unfall betroffen sein, oder fremdes Eigentum kann beschädigt werden.

Eine Unfallversicherung deckt die nach einer erlittenen Verletzung bleibenden Schäden bis zu einer vereinbarten Deckungssumme ab. Dies bezieht sich beispielsweise auf den Verdienstausfall oder den aufgrund von Invalidität nötig gewordenen Wohnungs- bzw. Hausumbau. Es sollte sichergestellt sein, dass das Leistungsspektrum der Unfallversicherung nicht nur den üblichen Schutz bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch externe Einflüsse auf den Körper hat, sondern auch Schäden durch eigene Bewegungshandlungen umfasst.

Neben diesen beiden grundsätzlichen Versicherungen gibt es weitere Vorsorgeleistungen, die auch für Spitzensportler zu empfehlen sind.

Private Haftpflichtversicherung

Eine Unachtsamkeit im Alltag kann ohne entsprechende Absicherung den finanziellen Ruin bedeuten, wenn fahrlässig der Körper oder das Eigentum einer anderen Person widerrechtlich verletzt wird. Handelt es sich um eine alleinige Schuld, haftet diese Person für den Schaden vollständig. Ist keine entsprechende Absicherung durch eine private Haftpflichtversicherung gegeben, kann dies die Existenz gefährden, da auch spätere Einkünfte oder Gewinne gepfändet werden können.

Eine private Haftpflichtversicherung prüft den Schadenersatzanspruch, reguliert und wehrt diesen notfalls auch vor Gericht ab. Die Versicherungsprämien weisen hinsichtlich des Leistungsumfangs eine große Spannbreite auf, aus diesem Grund ist eine individuelle Beratung empfehlenswert.

Krankenzusatzversicherung

Insbesondere bei den gesetzlichen Versicherungen müssen die Versicherungsnehmer zunehmend mehr Leistungen selber tragen. Dies kann vor allem kostspielig werden, wenn Ärzte unverhofft schwere Krankheiten – sogenannte "Dread Diseases" – feststellen. Eine zusätzliche private Versicherung kann in diesen Fällen zumindest die finanziellen Umstände erleichtern.

Doch auch die grundsätzliche Versorgung der privaten Krankenversicherung deckt in der Regel nicht Kosten und Leistungen, die bei einem langen Arbeitsausfall und im Rahmen der Rehabilitation anfallen. Eine Schwere-Krankheiten-Vorsorge (Dread-Disease-Versicherung) kann diese fehlenden Leistungen decken und somit den Heilungsprozess zumindest in finanzieller Hinsicht angenehmer gestalten. Wie bei jeder Vorsorgeleistung empfiehlt sich auch in diesem Fall ein umfassender Angebotsvergleich, damit sich die individuellen Bedürfnisse mit dem jeweiligen Preis-Leistungs-Verhältnis so gut es geht decken.

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Spitzensportler sehen sich vor allem während, aber auch nach ihrer aktiven Laufbahn mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko konfrontiert. Um dieses Risiko im Alter vorzubeugen und zusätzlich die Familie abzusichern, ist der Abschluss einer kapitalbildenden Lebensversicherung eine Möglichkeit.

Das grundlegende Konzept einer Kapitallebensversicherung

Eine Lebensversicherung ist ein auf Jahrzehnte angelegtes Altersvorsorgeprodukt, das eine feste Laufzeit vorsieht.Die Kapitallebensversicherung ist für viele Bürger das wichtigste Altersvorsorgeprodukt, durch die Kombination aus Erlebensfall und Todesfallleistung decken Versicherungsnehmer zwei Ziele ab – private Altersvorsorge und Familienschutz. Ergo Direkt informiert auf seiner Webseite über das grundlegende Konzept einer Kapitallebensversicherung und gibt Auskunft über mögliche steuerliche Vergünstigungen.

Rekordwert beim Abschluss von Kapitallebensversicherungen im Jahr 2014

Die Lebensversicherer unterliegen hierzulande zahlreichen Reglementierungen und Kontrollen, dies ist ein Grund, warum sie das Geld ihrer Kunden vorwiegend in Rentenpapieren, unter anderem in Staatsanleihen, anlegen. Aufgrund dieser sicheren Geldanlage handelt es sich um ein solides und finanziell abgesichertes Produkt.
Die privaten Verbraucher haben noch nie so viel Geld in Kapitallebensversicherungen gesteckt wie im vergangenen Jahr. Nach Angaben der Zeitung Die Welt haben die Lebensversicherer und Pensionskassen im Jahr 2014 93,7 Milliarden Euro eingenommen, ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Kunden haben demnach nach wie vor Vertrauen in das Produkt, eine Kündigung ist trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase nicht empfehlenswert, da sonst hohe Verluste drohen. Durch eine Bestandsabfrage können die Versicherungsnehmer erfahren, wie viel sie im Falle einer vorzeitigen Kündigung des Vertrags erhalten würden.

Private Unfallversicherung

In der Bundesrepublik Deutschland ereignen sich jedes Jahr Millionen Unfälle. Manche dieser unvorhersehbaren Ereignisse haben langwierige Auswirkungen zur Folge. Dies stellt insbesondere für professionelle Sportler, deren Körper und Gesundheit ihr größtes Kapital sind, häufig ein existenzbedrohendes Risiko dar.

Die gesetzliche Unfallversicherung bietet nur eine Grundabsicherung, sie deckt im Regelfall nicht das Risiko der Invalidität und tritt nur in Kraft, wenn sich der Unfall während der Arbeit oder auf dem direkten Weg von oder zur Arbeitsstätte ereignet. Für selbstständige Spitzensportler ist die private Unfallversicherung ein Muss, da sie von den gesetzlichen Leistungen in diesem Fall nicht geschützt sind.

Zu den wichtigsten Aspekten einer Unfallversicherung zählen:
– Die Summe im Falle von Invalidität;
– Die maximale Entschädigungsleistung;
– Die Höhe der monatlichen Unfallrente;
– Die Höhe des Tagegeldes für den Aufenthalt im Krankenhaus sowie des Genesungsgeld und
– Lebenslang wiederkehrende Leistungen;

Die Höhe der Prämie für eine Unfallversicherung hängt vom Umfang der aufgeführten Leistungsmerkmale ab.

Sportinvaliditätsversicherung

Im Unterschied zu einer Berufsunfähigkeitsversicherung für normale Arbeitnehmer gibt es bei der Sportinvaliditätsversicherung nicht mehrere Stufen. Am Beispiel eines Profifußballers bedeutet dies: Wenn der Kicker seinen Beruf aufgrund von Verletzungen nicht mehr ausüben kann, soll ihm der Weg in ein normales Arbeitsleben ermöglicht werden. Aus diesem Grund wird der Umfang der Versicherungsleistungen so kalkuliert, dass diese die Kosten für den Lebensunterhalt für drei bis vier Jahre abdecken. In diesem Zeitraum soll der Sportler seine berufliche Karriere nach der aktiven sportlichen Laufbahn angehen – beispielsweise ein Studium beginnen, eine Berufsausbildung absolvieren oder den Weg in die Selbstständigkeit wagen.

Der Einstieg in ein normales Arbeitsleben ist für viele Spitzensportler jedoch kein leichter Gang. Die Mehrheit der Athleten fühlt sich während der aktiven Karriere nicht umfassend genug über das Leben nach dem Sport informiert und vorbereitet. Um diesen Missstand zu beheben, hat die Deutsche Sporthilfe in Kooperation mit der Deutschen Bank und der Deutschen Unternehmerbörse (DUB) eine auf Spitzensportler ausgerichtete Praktikantenbörse eingerichtet. Auf der Webseite der DUB können die Athleten ihr Wunschgebiet für das Praktikum angeben sowie ihre bisher erlangten Qualifikationen und Erfahrungen eintragen. Auf Basis dieser Informationen können Arbeitgeber den Interessenten einen Einblick in ihr Unternehmen geben.

Die Möglichkeiten zu einer dualen Karriere werden für deutsche Spitzensportler zunehmend wichtiger. Aufgrund mangelnder Förderung in vielen Sportarten beenden mehr Athleten ihre Laufbahn zugunsten der beruflichen Karriere als aufgrund von Verletzungen, aus Altersgründen oder wegen ausbleibender Erfolge.

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