Lobeca/Kaben

Hamberge – Kellerduelle, Meisterschaftskämpfe und einfach Mal so im Mittelfeld der Tabelle rumplänkeln… Die Freuden und Leiden eines Trainers gehen hoch und runter. Was geht in so einem Menschen vor, wenn er gewinnt oder verliert oder einfach die Tür hinter sich zumachen möchte, weil seine Mannschaft genau entgegengesetzt agiert oder eben nicht agiert.

Matthias Beeck, Trainer des Verbandsligisten SV Hamberge, gab HL-SPORTS einen Einblick in sein Inneres. Ganz dumm lief es für ihn und seine Mannschaft am vergangenen Sonntag im Spiel bei Schlusslicht Borussia Möhnsen. Hamberge hätte mit einem Dreier den Abstand auf Tabellenplatz 14 verkürzen können. Möhnsen hatte bis dahin keinen Punkt, der SVH immerhin schon vier Zähler. Zwei Siege und ein Unentschieden müssten zwar schon sieben Punkte auf der Habenseite bringen, doch der Verein erfüllte das Schiri-Soll nicht – drei Punkte Abzug!

Beecks Tag und seine Gedanken dazu:

„Sonntag, 12.30 Uhr. Auf geht’s zum Platz. Die kurzfristige Absage aus der eigenen Mannschaft ist in der Aufstellung schon geändert. Gut vorbereitet? Ja. Vergangene Woche extra noch den Gegner beobachtet und Stärken und Schwächen analysiert. Ist ja ein wichtiges Spiel!

Die Jungs sehen frisch und motiviert aus. Besprechung. Abfahrt nach Möhnsen. Gutes warmmachen. Da geht was, wir sind bestens vorbereitet. Anpfiff.  

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Vorsichtiges Abtasten von beiden Seiten.
Achte Minute, Standardsituation, alles angesprochen. Kommt auf den langen Pfosten. Kommt tatsächlich so. Da stehen drei Möhnsener frei, Kopfball, Tor.
Ich fasse es nicht.
Sämtliche Pläne sind damit hinfällig. Spitze, geht gut los.
Möhnsen steht jetzt tief und verteidigt geschickt.
Wir haben viel Ballbesitz und machen nichts draus. Halbzeit.
Nochmal eine Ansprache. Nochmal der Hinweis, den Torhüter unter Beschuss zu nehmen.
Weiter geht’s.
Noch mehr Ballbesitz.
Die Konter sind gefährlich.
Bei uns, wenig bis gar nichts Richtung Möhnsener Tor, stattdessen 0:2.
Jetzt verzeichnen wir einen Lattentreffer und eine Kopfballchance. Hatte ich nicht gesagt, der Torhüter soll beschäftigt werden? Hatten wir zumindest in der Spielbeobachtung so gesehen. Die letzten Minuten laufen einfach so dahin.
Schluss! Chance vertan.
Enttäuschung pur.
Auf der Rückfahrt das große Grübeln.
Wieso beobachte ich Trottel eigentlich den Gegner, wenn sowieso keiner zuhört?
Wir reden immer über taktische Weiterentwicklung und bekommen so einfache Sachen nicht hin.
Bist du eigentlich noch der Richtige?
Die Jungs sind in Ordnung, ich bin ja gern drei Mal die Woche mit ihnen auf dem Platz. Eigentlich macht es ja Spaß.
Aber heute…
Keine Punkte, gegen einen Gegner, wo definitiv deutlich mehr drin gewesen wäre.
Zu allem Überfluss noch zahlreiche Karten, in einem fairen Spiel, von einem leicht überforderten Schiedsrichter.
Naja, nächste Woche geht es weiter.
Es kann ja nur besser werden.“

Borussia Möhnsen feierte den ersten Saisonsieg und hat nun drei Zähler – Hamberge bleibt bei vier Punkten stehen und zittert weiter… Fortsetzung folgt.

 

 

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