Bremen – Es ging spannend zu im ersten Halbjahr der neuen Regionalliga Nord. Viele interessante Derbys, packende Duelle um die begehrten Plätze der Tabelle und eine Menge Tore gab es zu sehen. Für August-Wilhelm Winsmann verliefen die vergangenen Monate dagegen „relativ ruhig“ –  aber auch das ist ein gutes Zeichen. Schließlich zog er dieses Fazit in seiner Funktion als Vorsitzender der NFV-Sicherheitskommission. Bei der gemeinsamen Sitzung von Kommission, Polizei und den Sicherheitsbeauftragten am 5. Januar im Weserstadion gab er zudem einen Überblick über die relevanten Zahlen.

Danach wurden die 161 Partien von durchschnittlich 867 Zuschauern verfolgt (rund 140000 gesamt). Darunter befanden sich durchschnittlich 25 Fans der Kategorie B (gewaltbereit; Heimverein: 15, Auswärtsverein: 10) und vier der Kategorie C (gewaltsuchend; Heimverein: 2, Auswärtsverein: 2). Lediglich 17 Partien wurden als Risikospiele eingestuft, zu nennenswerten Vorkommnissen kam es bei zwei dieser Duelle. Durchschnittlich sind 27 Polizeibeamte (Max.: 402, Min.: 2) und 28 Ordnungskräfte (Max.: 120, Min.: 8) im Einsatz.

Herr Winsmann, wie würden Sie die Situation nach den ersten Monaten beschreiben?

Wir hatten gewisse Befürchtungen, da die Liga neu gestaltet wurde. Sie sind aber nicht eingetreten, bis auf zwei Vorfälle war es ruhig. Lediglich bei den Spielen Meppen-Oldenburg und – etwas abgeschwächt – Lübeck-Kiel kam es zu Ausschreitungen. Insgesamt können wir damit äußerst zufrieden sein. Wir gehen mit guter Hoffnung in die Rückserie. Dass sie die Situation so gut darstellt, liegt zu einem wesentlichen Teil daran, wie reibungslos das aufgebaute Netzwerk mit den Sicherheitsbeauftragten der Vereine, der Landesinformationsstelle Sport in Hamburg, den Länderpolizeien und dem Verband funktioniert.

Im Norden gab es 17 Risikospiele, die Regionalliga im Westen hatte zwei, im Nordosten gab es 34 und in Bayern 43. Wie erklären Sie diese Unterschiede?

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Letztlich sind diese Zahlen natürlich immer abhängig von den Erfahrungen und der Einstellung der jeweiligen Sicherheitskommissionen. Dass der Westen deutlich weniger Risikospiele hat, lässt sich sicher durch die verstärkte Teilnahme der Reserveteams erklären. In anderen Verbänden mag das Potenzial an gewaltbereiten Fans größer sein. Insofern lässt sich auch eine vorsichtigere Haltung erklären.

In den vergangenen Monaten war die Pyro-Technik in aller Munde. Welche Bedeutung hat sie in der Regionalliga Nord?

Der allgemeine Trend aus erster und zweiter Liga hat sich in unserer Regionalliga in keiner Weise widergespiegelt. Es kam lediglich in drei Fällen zum Einsatz von Pyro-Technik.

Das Interview führte Stefan Freye vom NFV.

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