Wismar – Die TSG Wismar hat den direkten Wiederaufstieg geschafft. Aufgrund des Verzichts des BFC Preussen Berlin stand der Aufstieg schon seit einigen Wochen fest, jedoch wollten die Mädels der TSG am Wochenende zeigen, dass sie der sportliche Meister der Oberliga Ostsee-Spree sind.

Am letzten Spieltag kam es zum Spitzenspiel der dominierenden Teams zwischen der TSG und dem BFC Preussen in Wismar. Der Meister stand faktisch schon fest, da Wismar aufgrund eines Passfehlers zwei Punkte abgezogen wurden (Spiel vs. Berliner SC 35:9) und der Rückstand auf Preussen am letzten Spieltag drei Punkte betrug.

Die TSG zeigte vor rund 650 Zuschauern eine beherzte Leistung und bewies eindrucksvoll, warum sie die beste Abwehr der Liga hat. Sarah Dürl und Vivien Bartlau stachen dabei heraus. Souverän gewann die TSG mit 28:18 (14:8) und ist nicht faktisch, aber sicher sportlich der Meister der Oberliga Ostsee-Spree.

HL-SPORTS sprach nach dem Spiel mit einem gut gelaunten Trainer Christoph Nisius und Mannschaftskapitän Justine Steiner

HL-SPORTS: Glückwunsch zum Aufstieg! Wie sehen Sie die Saison? Verdient aufgestiegen?

Nisius: Danke erst einmal. Ich denke, wir haben heute einmal mehr eindrucksvoll bewiesen, dass wir in die 3. Liga gehören. Es war sicher für die TSG Wismar eine unfassbare Achterbahnfahrt. Die Situation ohne Backe in Berlin, dazu der frühe Trainerwechsel. Dann der Abzug von zwölf Punkten. In dieser Phase hat das gesamte Team unfassbaren Charakter gezeigt und wir haben uns nicht hängen lassen, sondern Woche für Woche die Spiele dominiert! Dann die wiederum zugesprochenen zehn Punkte und wir waren wieder im Titelrennen, haben es aber beim 20:20 gegen die Jung-Füchse selber versemmelt. Umso mehr freut es mich, dass wir zumindest sportlich nun Meister sind und Preussen zweimal schlagen konnten. Im Durchschnitt gewannen wir unsere Spiele mit neun Toren und alle Kaderspielerinnen haben ausreichend Spielanteile bekommen. Ich denke, diese Tatsache zeigt auch, dass wir durchaus das Niveau für die 3. Liga haben.

HL-SPORTS: Sie sind das einzige Team, das Preussen schlagen konnte. Diese gewannen wiederum acht ihrer anderen 20 Partien lediglich mit drei oder weniger Toren. Wie schätzen Sie dieses ein?

Nisius: Es gibt ja den Spruch : `Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss´. Sie hatten vielleicht den Mix aus der nötigen Portion Glück und Erfahrung auf ihrer Seite. Das Glück, welches uns vielleicht beim entscheidenden Siebenmeter gegen die Füchse fehlte. Und sowas ist halt entscheidend, wenn es im Meisterschaftsrennen eng zugeht.

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HL-SPORTS: Was erwarten Sie von der neuen Saison und steht der Kader?

Nisius: Der Kader steht soweit. Wir haben aktuell schon für die kommende Saison 13 Spielerinnen. Wir stehen noch in Gesprächen mit Interessentinnen und würden eventuell noch ein bis zwei verpflichten. Jedoch muss es sich auch mit den Zielen und Ansprüchen deckeln und einfach passen. Mit Steffi Laas, Christin Wolter und Lena Bunke sind uns aber nun schon gute Transfers gelungen. Als Aufsteiger hat man ja eigentlich immer das Ziel, den Abstieg zu verhindern. Jedoch mein persönliches Ziel ist es, mit dem Team unter die ersten acht zu kommen und früh eher nach oben statt nach unten zu schauen.

HL-SORTS: Wie ist Ihr persönliches Fazit nach dem ersten Jahr in Wismar fernab vom sportlichen?

Nisius: Ich habe verlängert, weil die Arbeit mir hier Spaß bringt. Als erstes muss ich hier einmal die unfassbare geile Stimmung bei den Heimspielen nennen. Wir hatten nun in der 4. Liga im Schnitt über 500 Zuschauer! Darüber würden sich einige Zweitligisten sicher freuen und das zeigt auch, dass die Stadt Wismar zumindest in die 3. Liga gehört bei diesem Zuspruch!
Das Team selber ist in sich gefestigt, lernwillig und motiviert. Die Zusammenarbeit mit Co-Trainerin Mascha ist sensationell gut und wir ergänzen uns perfekt. Im Umfeld hat sich die letzten Monate einiges getan und unser Präsident Torsten Wehr ist sehr engagiert. Von den Hallenwarten, Trainern, Geschäftsstellenmitarbeitern bis zu den spartenübergreifenden Sportlern sind alle sehr nett und es herrscht ein familiäres intaktes Klima.

HL-SPORTS: Glückwunsch Justine Steiner zum Aufstieg. Dein Fazit zur Saison?

Steiner: Ich freue mich riesig, dass uns der direkte Wiederaufstieg gelungen ist. Das ist keine Selbstverständlichkeit! Wir haben uns reingehauen und nicht vom Weg abbringen lassen. Dafür wurden wir belohnt.

HL-SPORTS: Worauf freust Du Dich besonders in der kommenden Saison?

Steiner: Für die neue Saison sind wir schon ganz gut aufgestellt. Die Vorbereitung wird sicher kein Zuckerschlecken, aber genau das ist notwendig, um in der dritten Liga bestehen zu können! Die Mannschaft hat dafür definitiv das Potenzial. Ich freue mich auf die Herausforderung.

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