Wismar – Wenn der Unparteiische Richard Lorenz (FSV Preußen Bad Langensalza) heute Abend um 19.30 Uhr in Malchow das Punktspiel in der Fußball Oberliga Nordost zwischen dem gastgebenden MSV 90 und dem FC Anker Wismar anpfeift, ist das kein Spiel wie jedes andere. An den minimalen Punktabständen im Tabellenkeller erkennt man die Wichtigkeit dieser Partei für das Team von Trainer Christiano Dinalo Adigo.

Mit der Malchower Elf hat das Anker-Team die Mannschaft vor der Brust, gegen die die meisten Punktspiele seit der Wende 1989 ausgetragen wurden. Die heutige Partie ist die 32 Begegnung zwischen beiden Vereinen. Mit zwölf Siegen und neun Unentschieden und zehn Niederlagen haben die Wismarer eine positive Bilanz gegen das Team aus der Inselstadt zwischen Plauer See und Fleesensee.

Nach der sehr unglücklichen 0:1-Heimniederlage gegen die Boddenstädter ist das Anker-Team praktisch zum Siegen verdammt, um die Chancen auf den Klassenerhalt aufrecht zu halten. Für das Malchower Team um Trainer Sven Lange ist der Abstieg zwar bereits besiegelt, in den folgenden sechs Partien kann der MSV selbst mit sechs Siegen die Klasse nicht mehr halten. Doch die Elf aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte ergibt sich dem Schicksal nicht kampflos. Seit der vergangenen Woche ist es amtlich – die zehnte Saison nacheinander in der NOFV-Oberliga Nord wird für Schlusslicht Malchower SV vorerst die letzte bleiben.

Die Inselstädter müssen den Gang in die Verbandsliga antreten und dort einen Neuanfang wagen. Der Absturz aus der Fünftklassigkeit deutete sich schon die zurückliegenden Monate an, deswegen laufen die Planungen für die höchste MV-Spielklasse bereits auf Hochtouren.

Coach Lange und die MSV-Verantwortlichen wollen sich anständig aus der Oberliga verabschieden. Abseits des Platzes können die Malchower bereits einige positive Nachrichten vermelden. Die Routiniers mit Kapitän Stefan Voß, Torjäger Tobias Täge und Abwehrmann Robert Quaschning gaben ihre Zusage, dem Verein treu zu bleiben. Mit Hannes Rath, Philipp Mellmann, Max Buchholz und Otman Maachou Mechhidan konnte der Klub vier junge Akteure halten. „Zudem wollen wir noch mit weiteren Spielern aus dem aktuellen Kader verlängern und schauen uns natürlich nach jungen Spielern um, die wir holen wollen", erklärt Lange.

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Lange wird dem MSV-Team ebenso als Übungsleiter erhalten bleiben. Er hatte im Sommer 2018 die schwierige Aufgabe angetreten – einen Umbruch zu vollziehen. Nach dem feststehenden Abstieg will er die Malchower in der Saison 2019/20 sportlich wieder in die Spur bringen. „Das Jahr war natürlich anstrengend, aber die Arbeit hier macht mir sehr viel Spaß", kommentiert Lange, der bereits von Juli 2004 bis November 2013 den MSV trainiert und 2009 in die Oberliga geführt hatte.

„Trotz der Niederlage gegen Greifswald hat meine Mannschaft ein sehr gutes Spiel gezeigt. Darauf lässt sich aufbauen und daher bin ich für die heutige Partie zuversichtlich. Aber ich weiß auch, dass die Partie heute Abend auf dem Malchower Waldsportplatz kein Spaziergang wird. Eine konzentrierte Abwehrarbeit und mehr Cleverness im Angriff sind Grundvoraussetzungen. Die Elf von Trainer Sven lange hat trotz der 0:1-Niederlage in Lichtenberg ein starkes Spiel gemacht“, weiß Anker-Trainer Adigo.

Allerdings wird Adigo nicht mit seinem kompletten Aufgebot ins Waldstadion fahren. Kelvin Igweani und Tim Queckenstedt sind krank, Franc-Junioren Silinou und Keeper Robertino Kljajic noch angeschlagen. Allerdings gehen Christian Okafor und Marcel Ottenbreit zwei Spieler mit gutem Gefühl in diese Begegnung, feierten beide doch in dieser Woche Geburtstag. Okafor wurde am Ostermontag 25., Ottenbreit feierte am Mittwoch seinen 22. Ehrentag.

Mit bisher 196 Punktspielen stürmt ein weiterer Spieler der Zahl von 200 Punktspielen entgegen. Bisher haben sechs Spieler diese magische Zahl erreicht, Ostrowitzki könnte diese Marke noch in der laufenden Saison knacken.

Am letzten Spieltag wurde die Partie zwischen dem SV Altlüdersdorf (26 Punkte) und Blau-Weiß Berlin (31) auf Grund eines Angriffs auf den Assistenten abgebrochen. Eine, auch für den FC Anker bedeutungsvolle, Entscheidung durch das NOFV-Sportgericht steht noch aus.

Von den anderen „Kellerkindern“ ist der Brandenburger SC Süd (25) auch heute Abend gefordert, denn die Havelstädter müssen bei Tennis Borussia Berlin Farbe bekennen. Der FC Strausberg (31) erwartet den FC Hansa Rostock II, in Staaken stehen sich der SC 1919 (26 Zähler) und der SV Altlüdersdorf gegenüber, Stendal (23) empfängt den Tabellenvierten Hertha 03 Zehlendorf. An den minimalen Punktabständen im Tabellenkeller erkennt man die Wichtigkeit dieser Partei für das Team von Trainer Christiano Dinalo Adigo.

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