Wismar – „Siegen oder fliegen“ (nachsitzen), das war beiden Teams bereits vor dem Abpfiff klar. Strausberg reichte ein Punkt, Wismar musste gewinnen. Und dementsprechend engagiert, teilweise aber auch verunsichert, lief die Partie dann in der ersten Halbzeit ab. Anker-Trainer Adigo hatte seine Mannschaft gegenüber der 0:4-Niederlage bei Tennis Borussia auf drei Positionen verändert.

Abwehrspieler Bode fehlte auf Grund der roten Karte aus dieser Partie, außerdem saßen Rodrigues und Schiewe zuerst auf der Bank. Dafür starteten Igweani, Lima und Silinou. Der Strausberger Trainer Reimann hatte sein Team nur auf einer Position umgestellt. Für Sbeck stand Falk in der Startformation. Die erste klare Chance hatten die Brandenburger, doch Hohlfeld traf nach Eingabe von Mastalerz nur die Latte (16.). Die beste Möglichkeit für die Hausherren hatten kurz vor dem Pausenpfiff Ottenbreit und Wahab.

Die zweite Halbzeit hatte dann alles, was das Fußballherz erfreut. Zweimal ging das Team von FCS-Trainer Reimann in Führung, beim ersten Mal durch ein Traumtor nach einem Konter heraus, beim 2:1 im Anschluss an einen Eckball. Da der FC Anker Wismar aber auf beide Strausberger Treffer eine tolle Antwort bereit hatte, blieb es bis zur 97. Minute brisant und hochspannend. Wismar schnürte die Gäste in der eigenen Hälfte ein, doch Jäschke und seine Vorderleute hatten das Glück auf ihrer Seite. Als die Strausberger in der siebten Minute einen Schuss von Schiewe von der Torlinie schlugen kam der Abpfiff. Während die Hausherren enttäuscht auf dem Rasen lagen, feierten die Strausberger ausgelassen.

„Ich war sehr zuversichtlich, dass wir die Partie gewinnen. Aber wir haben uns noch lange nicht aufgegeben. Wir haben am Pfingstmontag trainiert und werden uns gut auf die beiden entscheidenden Spiele vorbereiten. Meine Elf hat sehr hervorragend gekämpft, sich am Ende aber nicht mehr belohnt. Wir haben aber noch alles selbst in der Hand“, so Anker-Trainer Christiano Dinalo Adigo.

„Beide Mannschaften haben die Oberliga verdient. Wir waren heute etwas cleverer und haben die Chancen genutzt. Nach dem 2:2-Ausgleich hat der FC Anker Wismar viel Druck gemacht, aber wir haben unser Tor sauber halten können, das war super!“, so der Strausberger Trainer Christof Reimann.

Doppelt enttäuscht waren Betreuerin Christian Krischewski und ihr Mann Lars, der bei den Heimspielen die Eintrittskarten verkauft. „Da muss man schon das Unentschieden ertragen und dann fährt uns der Strausberger Bus noch unseren PKW stark kaputt. Hoffentlich werden wir jetzt in der Relegation dafür belohnt“, sagte eine weinende Krischewski.

Auch Anker-Kapitän Philipp Unversucht konnte seine Tränen nach dem Abpfff nicht verdrücken. Gäste-Trainer Christof Reimann, beide kennen sich schon länger, musste ihn wieder aufbauen. „Ich bin noch nie abgestiegen und das wird auch diesmal nicht passieren. Wenn uns unsere Fans wieder so anfeuern wie in der 2. Halbzeit werden wir uns eine tolle Ausgangsposition schaffen“, so Unversucht.

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„Wir haben wirklich eine gute Partie gespielt, uns aber am Ende nicht belohnt. Wir brauchen einfach zu viele Chancen. Aber wir werden in den beiden Spielen gegen Hohenstein-Ernstthal bis zum Umfallen kämpfen“, verspricht Abwehr-und Mittelfeldspieler Tom Ney. Für ihn werden es die beiden letzten Partie für die Hansestädter sein, denn Tom wechselt zum Berlin-Ligisten Eintracht Mahlsdorf.

FC Anker Wismar – FC Strausberg 2:2 (0:0)

FC Anker Wismar: Kljajic – Oblizajek (72. Okafor), Unversucht, Ney – Ottenbreit (46. Rodrigues), Silinou, Popowicz, Ostrowitzki (54. Schiewe), Lima – Wahab, Igweani. Trainer: Christiano D. Adigo.

FC Strausberg: Jäschke – Mastalerz, Falk, Schulze, Wittur – Hohlfeld (68. Istvanic), Vogt, Sariboga (79. Tuchtenhagen), Angerhöfer – Skade (86. Hinz), Reischert. Trainer: Christof Reimann.

Tore: 0:1 Mathias Reischert (51.), 1:1 Sahid Wahab (56.), 1:2 Pierre Vogt (78.), 2:2 Sebastian Schiewe (80.).

Schiedsrichter/in: Johannes Drößler (Gotha) – Assistenten: Florian Butterich, Daniel Bartnitzki (beide Landesverband Thüringen)

Zuschauer: 370

Gelbe Karte: Kamil Popowicz (2.), Franc Silinou (1) / Felix Angerhöfer (7.), Nicla Wittur (5), Christian Skade (1), Tino Istvanic (6).

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