0:3 gegen Spitzenreiter und zwei weitere Hiobsbotschaften für VSG Lübeck

Abstand auf Nichtabstiegsplätze wird größer

Milena Klapp (VSG Lübeck) schmettert den Ball über das Netz. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Während die Konkurrenz am vergangenen Wochenende punktete, hat die VSG Lübeck in der Frauen-Regionalliga die 13. Saisonniederlage kassiert. Nach etwas mehr als einer Stunde war die 0:3 (17:25 10:25 12:25)-Auftaktschlappe des neuen Jahres gegen Tabellenführer VG Elmshorn besiegelt. Inzwischen sind es zwölf Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz. Achtmal haben die Lübeckerinnen noch die Option, dabei sind noch 24 Punkte zu vergeben, um den sofortigen Wiederabstieg zu vermeiden.

John und Rutsch fallen lange aus

Vor dem ersten Heimspiel nach der Winterpause gegen Spitzenreiter VG Elmshorn war die Ausgangslage mit einem Blick auf die Tabelle der Geschichte „David gegen Goliat“ gleichzusetzen. Ganze zehn Plätze trennten die beiden Mannschaften, sodass der Jahresauftakt kein leichter sein sollte. Nichtdestotrotz gab man sich bei den Gastgeberinnen optimistisch. Das Ziel: um jeden einzelnen Punkt kämpfen, unanfechtbar bleiben und das Spiel nutzen, um nach drei spieltagfreien Wochen schnell wieder auf Betriebstemperatur zu finden. Während Außenangreiferin und Kapitänin Marie Blume nach ihrer Verletzung schnell zurückkehrte, hat man in Mittelangreiferin Luise John und Diagonalangreiferin Mercedes Rutsch verletzungsbedingt längerfristige Ausfälle zu verzeichnen. Beide – unter normalen Umständen auf ihren Positionen als wichtige Spielerinnen festgesetzt – werden in der laufenden Saison voraussichtlich nicht mehr dabei sein können. „Verletzungen als eine Schattenseite des Sports gehören nun einmal dazu und auch wenn es mit dem Ausfall der beiden zwei markante Lücken zu kompensieren gilt, können wir auf einen großen Kader zurückgreifen“, so Trainer Hans Hanßen.

Saison-Aus für Luise John. Archivfoto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Auszeit rüttelt Lübecker Team wach

Die VSG Lübeck freute sich über zahlreiches Publikum, das trotz des schlechten Wetters den Weg in die Halle fand, um dem Team den Rücken zu stärken. Trotz der Unterstützung fanden die Lübeckerinnen anfänglich schwer ins Spiel, so bauten die Gäste mit starken Aufschlägen und platzierten Angriffen über die Mitte den erwarteten Druck auf. Zusätzlich führten Abstimmungsschwierigkeiten seitens der VSG dazu, dass man der VGE schon zu Beginn des Spiels einem 1:7 hinterherlief. Die VSG-Frauen ließen sich von dem Rückstand nicht verunsichern und kämpften weiter mutig um jeden Ball. Insbesondere durch starke Abwehraktionen verlängerten sich die Ballwechsel zunehmend und zeigten, dass sich die Lübeckerinnnen nicht kampflos geschlagen geben würden. Aber auch die Spielerinnen der VG Elmshorn zeigten mit einem sehr effizienten Positionsspiel in der Block-Feld-Abwehr und einem konstanten Spielaufbau, dass sie nicht ohne Grund an der Tabellenspitze stehen. Beim 9:17 fand Trainer Hansen während einer Auszeit die richtigen Worte, sodass sich die Lübeckerinnen mit einer Fünf-Punkte-Serie noch einmal auf 14:17 herankämpften. Der Tabellenführer ließ sich davon aber längerfristig nicht beirren und beendete den ersten Satz mit 25:17 für sich.

Elmshorn überzeugt mit Block- und Feldabwehr

Zu Beginn des zweiten Satzes kam Lübeck besser ins Spiel und hielt den Angriffen der gegnerischen Mannschaft stand. Es folgten lange und spannende Ballwechsel, wobei sich jedoch zunehmend Ungenauigkeiten im Angriff seitens der VSG Lübeck einschlichen. Eine sehr konstante Block- und Feldabwehr, sowie platzierte Angriffe des Gegners führten dazu, dass sich die Gäste mit 12:5 absetzten. Auf Lübecker Seite erzielte man im weiteren Verlauf kaum noch eigene Punkte, sodass man sich im zweiten Satz mit 10:25 geschlagen gab.

Klare Sache zum Schluss

Im dritten Satz wollten die Frauen der VSG Lübeck noch einmal alles geben und am Kampfgeist des ersten Satzes anknüpfen. Dies gelang auch phasenweise, jedoch setzte sich die VG Elmshorn erneut ab (12:9). Der Rest war Formsache und die Gastgeberinnen unterlagen verdient den letzten Durchgang mit 12:25 und somit das Spiel.

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Hansen sieht Tendenz

VSG-Trainer Hansen ist dennoch nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft und erkannte insbesondere Verbesserungen in der Annahme, dem Trainingsfokus der letzten Einheiten, seiner Spielerinnen. Darüber hinaus zeigen insbesondere die lang umkämpften Ballwechsel gegen den Tabellenersten, wie ehrgeizig die Lübecker Abwehr ist.

MVPs des Spiels: Katja Saß (VG Elmshorn) und Anna Kuptz (VSG Lübeck). Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Kuptz hofft auf Angriff

Zuspielerin Anna Kuptz gab ihre Einschätzung nach der Begegnung bei HL-SPORTS ab: „Auch wenn die Satzergebnisse sehr deutlich sind, fühlt es sich nicht wie eine 0:3-Klatsche an. Wir konnten recht gut mithalten, auch wenn es nicht für genug Punkte oder gar einen Satzgewinn gereicht hat. Wir konnten aber viel aus dem Training umsetzen, unsere Annahme war deutlich besser, und wir haben uns auch in der Passverteilung verbessert, und waren mutig im Angriff.“

„Lass uns mutig sein“

Genau das bestätigt auch Außenangreiferin Milena Klapp, die hinterher von der Absprache mit ihrer Zuspielerin berichtete: „Lass uns mutig sein, so wie neulich im Training. Lass uns das einfach mal ausprobieren,“ waren die beiden sich einig und meinten insbesondere Schnelligkeit im Angriff. Gesagt getan, der Linieschlag der Außenangreiferin, wo einmal alles gepasst hatte, bleibt in Erinnerung. Insgesamt muss Kuptz dennoch resümieren, dass es „im Angriff an Durchschlagskraft gefehlt hat“. Deshalb heißt es in den nächsten Trainingseinheiten, gezielt am Angriff zu feilen, um die eigene Punkteffizienz zu steigern und auch sich nach langen Ballwechseln mit mehr Punkten auf das eigene Konto zu belohnen.

Doppelspieltag als Motivation

Am kommenden Wochenende haben die Lübeckerinnen die Chance zu Hause gegen den Wiker SV an ihren guten Aktionen anzuknüpfen und sich für ihre Leistung mit (langersehnten) Punkten zu belohnen. Im Anschluss werden die Männer mit dem GW Eimsbüttel zu Gast weiterhin Druck auf die Tabellenspitze machen.

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