Rostock – Die Spiele der Regionalliga-Volleyballerinnen der Lübecker Turnerschaft sind aktuell nichts für schwache Nerven. Auch im zweiten Spiel des Jahres ging es über fünf, teils hochdramatische Sätze, doch erneut behielt der Tabellensechste die Oberhand. Beim Tabellennachbarn SV Hafen Rostock hieß es nach über zwei Stunden Spielzeit 3:2 für Lübeck – ein weiterer wichtiger Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt.

Richtig gut kam die Mannschaft von Michael Kalms in die Partie, bestimmte weite Teile des ersten Satzes und konnte sich diesen schließlich mit 25:21 sichern. Auch in Satz Nummer zwei lief es zu Beginn richtig gut für die LT, beim Stand von 24:21 ergaben sich erneut drei Satzbälle. Doch die LT-Frauen konnten diese nicht verwerten, ließen zwei Annahme-Fehler folgen und Rostock holte sich diesen Satz mit 26:24.

Der Schock über den verlorenen zweiten Durchgang setzte den Lübeckerinnen richtig zu, es lief kaum etwas zusammen. Eine schwache Abwehr paarte sich mit drucklosen Angriffen, so dass es den Gastgeberinnen immer wieder zu einfach gemacht wurde. Bis auf 16:6 zog der SV Hafen davon und gab diese Führung bis zum Ende nicht mehr. Trotz am Ende stärker werdender Lübeckerinnen gewannen die Mecklenburger den Satz mit 25:18.

Immerhin: Der starke, wenn auch unbelohnte Schluss-Spurt in Durchgang Nummer drei brachte das Selbstvertrauen zurück in die Lübecker Mannschaft. Druckvoll und variabel präsentierte sich der Angriff, gut und sicher die Annahme. Über 6:1 zog die LT bis auf 15:7 davon. Doch wie so oft in dieser Saison kehrte so etwas wie die Angst vor klaren Satzgewinnen zurück. Rostock holte auf, glich zum 24:24 aus und holte sich im nächsten Angriff einen Matchball. Doch die Lübeckerinnen bewiesen Nervenstärke. Erst verschlug Rostock den Matchball, ehe Nora Röder den Satzball erblockte und Nathalie Stark diesen zum knappen 27:25 nutzte. Zu diesem Zeitpunkt waren schon weit mehr als 90 Minuten gespielt.

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Wie schon in der Vorwoche musste der Tiebreak entscheiden und hier legte die Turnerschaft gut los. Dank einer starken Aufschlagserie von Clara Hiller hieß es schnell 3:0. Doch auch die Fehler kehrten zurück, so dass Rostock zum Seitenwechsel im fünften Satz mit 8:6 führte. Die Partie blieb aber eng, ehe sich der SV Hafen zwei Matchbälle erkämpfte. Doch auch diese wurden wie im vierten Satz abgewehrt, so dass Stark mit einem gelegten Ball den ersten Lübecker Matchball erspielte. Diesen nutzte Zuspielerin Judith Reddelin nach exakt 124 Minuten – per Ass!

Wichtige Punkte waren dies für die Lübecker Turnerschaft, die nun am kommenden Sonntag gegen den Tabellenvorletzten JSV Grimmen nachlegen will. Dann hoffentlich ohne einen Krimi, der auch an den Nerven von Trainer Michael Kalms zerrt: „Wir tun uns momentan mit Führungen allzu schwer. Erfreulich ist jedoch, dass in engen Phasen die Mädels mutig und risikobereit bleiben.“

Sätze:
25:21
24:26
18:25
27:25
16:14

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