Lübeck – Das letzte Spiel der Hinrunde war für die Dritt-Liga Frauen ein Wechselbad der Gefühle. Am Samstag hieß es erneut: „Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin“. Dieses Mal zu der Erstliga-Reserve des Köpenicker SC. Mit nur acht Spielerinnen im Gepäck ging es für Trainer Michael auf eine Bewährungsprobe der besonderen Art.

Pünktlich um 9:15 startete der Mini-Konvoi, bestehend aus einem einzigen Statt-Auto-Bus, Richtung Osten und erreichte überpünktlichst wie immer, den Spielort. Dieses Mal die Volleyballarena in der die Erst-Liga-Mannschaft des Köpenicker SC ihre Punkte sammelt.
Dass die Lübeckerinnen gegen besserplatzierten Mannschaften über sich hinauswachsen können, ist in den letzten Jahren immer wieder eindrucksvoll bewiesen worden. Die KSC-Mädels, die im Schnitt 17-19 Jahre alt sind, rangieren momentan auf dem dritten Tabellenplatz und machten im gesamten Spiel einen grundsoliden Eindruck mit relativ wenig Eigenfehlern und ließen kaum eine Blöße erkennen.

Die Hauptthemen der Trainingseinheiten nach dem Schönebeck-Spiel: Verbesserung des aktiven Blockverhaltens und  Erhöhung der Beweglichkeit in der Abwehr ließen Anfangs etwas zu Wünschen übrig, konnten jedoch im Spielverlauf deutlich gesteigert werden. Unsicherheiten in der Abwehr und 5 Fehlaufschläge führten bis zum 36.Punkt zu einem 15:20 Rückstand und einer zweiten Auszeit in deren Anschluss Christiane Friedrich mit einer 6-Punkte-Aufschlagsserie die Lübeckerinnen zu 21:20 in Führung bringen konnte.
Mit einem hammerharten Angriff über die „Drei“ konnte Mannschaftsführerin Mandy Präfcke ihre momentane Verfassung eindrucksvoll unter Beweis stellen und entschied den ersten Durchgang mit 25:22 für Lübeck.
Der zweite Satz begann bei 0:2 mit einem Alptraum, als Mandy Präfcke sich bei einem Angriff das linke Knie so sehr verletzte, dass sie im Anschluss in die Notaufnahme des Köpenicker Krankenhauses eingeliefert werden musste. Die genaue Diagnose steht noch aus, aber alle aus der Mannschaft drücken die Daumen, dass es möglichst bald für Mandy wieder heißt: „Let’s Rock“!
Insofern stand der zweite Satz mit der zusätzlichen mentalen Belastung im Gepäck unter keinem guten Stern. Wechselmöglichkeiten gab es nicht mehr, da alle Reserven „aufgebraucht“ waren und so hieß es von da ab: 100-% Spielanteil für jede, …

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Zwar konnten die Mädels mit einer couragierten 9:6 Führung den Köpenickern davonziehen, wurden aber bald wieder gestellt und kamen nach dem Ausgleich von 9:9 nicht wieder in Führung. Den Verletzungs-Schock vermochte offenbar doch keine der Mädels so schnell abzulegen und so ging der zweite Satz mit 17:25 an den KSC II.
Deutlich gefestigter starteten die Lübeckerinnen in den dritten Durchgang und konnten sich zunächst mit 4:2 und dann mit 12:10 eine leichte Führung erspielen. Mit tollen Abwehraktionen aller Spielerinnen wurden Bälle, die letztes Wochenende vergeben wurden, weitergespielt und mit nur 23:25 musste dann dieser Satz abgehakt werden.
Mit 1:2 nach Sätzen hätte nach dem vierten Satz alles vorbei sein können. Aber es kam dann anders: Die ersten zwei Drittel des vierten Durchganges mussten die Lübeckerinnen eine rasante Verfolgungsjagd hinlegen. Immer einen bis drei Punkten zurückliegend kämpften die Mädels tapfer. Der Block stabilisierte sich zusehends und Angriffe über alle Positionen fanden ihrerseits Lücken im Berliner Block und landeten auf der gegnerischen Hälfte.
Satz vier verbuchte Lübeck deutlich mit 25:19 für sich. Beflügelt vom vierten Satz ging es selbstbewusst in die letzte Runde. Nur zwei mal mit einem Punkt hinten liegend waren die Lübeckerinnen ansonsten im fünften Satz stets führend und entschieden den stark umkämpften und spannenden finalen Satz mit 15:13 für sich.
 
Eine einzelne Spielerin in diesem Spiel hervorzuheben wäre nicht angemessen, da jede zu 100-% auf dem Feld war und sich für die Mannschaft eingebracht hat. Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung verabschieden sich die Marzipanstädterinnen in die wohl verdiente Weihnachtspause und greifen am 11.Januar erneut in Berlin gegen BBSC an, um weiterhin an dem Klassenerhalt zu arbeiten.

Ergebnisse:
25:22
17:25
23:25
25:19
15:13

Es spielten:
Mandy Präfcke, Dörte Lüdders, Christiane Friedrich, Marie Frühauf, Anne Müller, Daniela Krüger, Paula Sprotte und Daniela Krohe

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