Lübeck – Der Meistertitel in der Regionalliga Nord geht diese Saison an die 1. Damen der Lübecker TS. Mit nur zwei verlorenen Spielen, von 16 Spielen, wurde die geleistete Arbeit und der Einsatz der Mädels über die gesamte Saison mit diesem sensationellen Ergebnis belohnt.
Erfolgreicher in der Lübecker Volleyballszene war bis dato kein Team. Damit erspielten sich die Marzipanstädterinnen die Option nächste Saison als Direktaufsteiger in der Dritten Liga mitzumischen. Die Entscheidung hierüber wird am Dienstagabend in eine Mannschaftssitzung getroffen.

Dabei startete der letzte Spieltag unter keinen besonders guten Stern. Die Fahrt nach Flensburg gestaltete sich zur Geduldsprobe. Auf Höhe Neumünster strandeten der Lübecker Konvoi in einer 105-Minuten dauernden Vollsperrung auf der A7. Lediglich ein Fahrzeug schaffte es rechtzeitig an der Unfallstelle vorbei zu schlüpfen und der Zwangspause zu entgehen. Der Leser des letzten Spielberichts erinnert sich sicherlich, dass der Anpfiff 18:00 Uhr, zeitgleich mit allen anderen Spielen der RL, erfolgen sollte. Nachdem sich der Stau aufgelöst hatte trafen die letzten Lübecker Spielerinnen um 17:50 in der Hannah-Ahrendt-Halle ein. Ein besonderer Dank an die Flensburgerinnen, die den Lübeckerinnen an Stelle der zunächst geforderten 15 minütigen Erwärmung (in Worten „fünfzehn“!) nach zähen Verhandlungen dann doch noch 30 Minuten zugestanden. Nach dieser Frontklärung war zumindest jeder im Bilde, dass die Flensburgerinnen sich noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machten und diesen mit allen Möglichkeiten sichern wollten.

Das letzte Spiel dieser Saison ist schnell erzählt. Die Lübeckerinnen agierten in den beiden ersten Sätzen unglaublich  nervös und ohne die gewohnte Leichtfüßigkeit. Große Probleme hatten die Mädels mit den Annahmen. Auch die Angriffe, die in der Vergangenheit immer wirkungsvoll waren, landeten allzu häufig im Netz oder im Aus.

Der erste Satz ging mit 25:19 zwar deutlicher für die LT als gefühlt aus und ließ den Adrenalinspiegel der Trainer in die Höhe schießen und entlockte den Trainer-Stirnen die ein oder andere Sorgenfalte mehr.

Im zweiten Satz brachen die Lübeckerinnen komplett weg und zeigten deutlich mehr Nerven als im ersten Durchgang. Nach einer Reihe von unnötigen und in dieser Qualität ungewohnten Eigenfehlern mussten sich die Mädels mit 25:23 dem Tabellenschlusslicht unterordnen.
Aber die Lübeckerinnen blieben sich treu und sogar mit angezogener Handbremse und einigen mentalen Zusatzgewichten konnte Satz drei mit 25:20 und der vierte mit dem Meistertitel vor Augen dann letztendlich gewohnt souverän mit 25:10 runtergespult werden.
Die anschließenden Jubelszenen rissen alle angereisten Fans mit und werden Trainer Michael Kalms wohl für immer in Erinnerung bleiben. Danke!

Na, ganz klar gibt es ein dickes Lob an die Mädels, die sich trotz der zusätzlichen mentalen Belastung äußerst wacker schlugen und das Maximale gaben. Es ist mit Sicherheit nicht leicht sich mental frei zu machen, nur auf das Spiel zu konzentrieren und die Bedeutung von Sieg oder Niederlage an so einem Tag komplett auszublenden.

Es spielten:
Janina Marek, Carolin Jessen, Nicole Nekola, Anne Müller, Paula Sprotte, Nathalie Stark, Madleen Vater und Mandy Präfcke

Ergebnis:

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AOK

3:1
1.Satz: 25 : 19
2.Satz: 23 : 25
3.Satz: 25 : 20
4.Satz: 25 : 10

Die Hauptursachen für die Erfolge sind natürlich den Mädels zuzuschreiben, die sich bereits Anfang Mai vergangenen Jahres zu den ersten Trainingseinheiten der Übergangs- und Vorbereitungsphase trafen und unermüdlich mit Trainer Michael Kalms und Co-Trainer Stefan Kühm-Stoltz auf den Saisonbeginn hinarbeiteten. In den Sommerferien traf sich dass Team mehrere Wochen lang drei Mal pro Woche auf dem Buniamshof zum Athletiktraining, welches vom Co-Trainer ausgearbeitet und geleitet wurde.

Das Team wurde zudem frühzeitig durch die Neuzugänge Anne Müller, die letzte Saison in der Regionalliga bei Pampow spielte und dem LT-Nachwuchstalent Paula Sprotte, der der direkte Sprung aus der weiblichen Jugend und der 3.Damen-Mannschaft in die erste Mannschaft gelang, verstärkt. An Paula, die mit Ihren 16 Jahren enormes Potential erkennen läßt, haben alle (Trainer und Team) ihre wahre Freude und jeder ist sich sicher, dass Paula in der nächsten Saison noch mehr Spielerfahrung sammeln wird, als sie es bereits in dieser Saison tat. Weiterhin verstärken konnte sich das Team mit Anna Tissen, die aus der 2.Mannschaft ihren Weg zu den 1.Damen fand, sich jedoch leider zu Beginn der Rückrunde einen Bänderriss zuzog und von der Bank aus mitfieberte. Auch Anna hat Fortschritte gemacht und man merkt, dass ihr das mannschaftliche Umfeld liegt. Als letzter im Bunde konnte Madleen Vater im September als Libero angeheuert werden und komplettiert somit den kleinen aber schlagkräftigen Kader.

Erstmalig wurde das Team in dieser Saison durch ein Trainergespann aus zwei Trainern betreut, die sich zum erklärten Ziel bekennen, das Maximum aus jeder einzelnen Spielerinnen herauszuholen.
Mit Co-Trainer Kühm-Stoltz, verantwortlich für Athletik- und Individualtraining, und Head-Coach Kalms verantwortlich für die Gestaltung der Hauptteile aller Trainingseinheiten mit den Schwerpunkten Technik und Taktik, stehen dem Team zwei erfahrene und engagierte Trainer zur Seite, die sich gegenseitig vertrauen und aufeinander blind verlassen können.

In den letzten Monaten sind die Mädels zu einem eingeschworenen „Haufen“ gewachsen und vermutlich sind die regelmäßigen und mittlerweile fast schon traditionellen Pokerabende vor einem Punktspiel mit verantwortlich für die Erfolgsserie 😉 und wenn nicht, aber auf jeden Fall für den positiven Mannschaftsgeist.

Von dieser Stelle auch ein Dankeschön an den Vorstand der Lübecker TS, der die gesamte Saison mitfieberte und die 1.Damen stets im Rahmen der Möglichkeiten unterstützte.

Auch die LT-Herren um Trainer Ralf Nekola konnten in dieser Saison erfolgreich abschließen und den Meistertitel holen. Als Verbandsligameister schafften die Herren somit den Direktaufstieg in die Regionalliga Nord und unterstützen die 1.Damen in der kommenden Saison dabei den Lübecker Volleyball über die Verbandsgrenzen des SHVV hinaus bekannt zu machen und würdig zu repräsentieren. Die LT-Herren entstanden aus dem Zusammenschluss der beiden ersten Herren-Mannschaften des TG Rangenberg und der Lübecker Turnerschaft.
Beide Vereine arbeiten seit einem Jahr in unterschiedlichen Bereichen zusammen und möchten den Volleyball innerhalb von Lübeck und den Lübecker Randgebieten mehr Struktur geben, Synergien nutzen und allen Volleyballinteressierten eine sportliche Heimat bieten.

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