Gute Stimmung, aber geteilte Ausbeute in der TMS

VSG Lübeck gegen Kiel: Männer siegen, Frauen verlieren

Laura Ebbers und Kim Kieselbach (VSG Lübeck) blocken gegen Mieke Hesse (Kieler TV). Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Volle Halle, gute Laune nach dem Auftakt und Ernüchterung zum Ende in der Sporthalle der Thomas-Mann-Schule am vergangenen Sonnabend bei der VSG Lübeck. Männer und Frauen luden zum Doppelspieltag in der Regionalliga. Während die Jungs ihr Heimspiel am Nachmittag gegen TuS H/M Kiel klar mit 3:0 (25:20 25:18 26:24) gewannen, unterlagen die Mädels am Abend gegen Kieler TV 1:3 (16:25 25:19 22:25 20:25).

Männer siegen überlegen im Duell mit Kiel

Souverän besiegten die Männer der VSG Lübeck den TuS H/M aus Kiel mit 3:0. War die Körpersprache im vergangenen Spiel laut Trainer Marco Schlicht noch deutlich defensiver, sollte beim dritten Saisonspiel alles durchgezogen werden, was man sich vorgenommen hatte: Mutig zu spielen, aggressiv zu spielen und vor allem befreit aufzuspielen, ohne an Folgen zu denken. „Die Mannschaft hat sich belohnt dafür. Heute hat alles geklappt, insbesondere in den ersten beiden Sätzen“, betont er die erfolgreiche Ziel(um)setzung. Tatsächlich machten die Lübecker in allen drei der gespielten Sätze einen sicheren Eindruck und ließen die Kieler maximal temporär ins Spiel kommen. Nur zum Ende des dritten Satzes lieferte man sich einen Schlagabtausch im Kampf um den letzten Punkt. „Doch auch hier, obwohl wir hinten lagen, haben wir niemals aufgehört, an uns zu glauben. Das bessere Team hat ganz klar gewonnen“, ist Schlicht mit dem Ausgang der Spannungskurve zum Ende zufrieden. Als Trainer hätte er die Möglichkeit gehabt, viele Spieler einsetzen zu können, betont er, dass er sich auf die gesamte Breite des vollbesetzten Kaders von 14 Männern verließ. Allen voran machte Tobias Matzen als goldener MVP der Lübecker ein sehr starkes Spiel, ließ kaum Chancen im Angriff liegen, zeigte seine hervorragende Annahmequalität und wurde verdient zum Spieler des Spiels gewählt. Der Ausblick des Trainers ist eine Ansage: „Wenn wir diese Haltung die nächsten Spiele genauso an den Tag legen, wird das eine ganz tolle Saison“. Es geht für Männer der VSG Lübeck direkt nächste Woche weiter mit dem nächsten Heimspiel gegen WiWa Hamburg. „So kann es weitergehen“, sagte Schlicht dazu.

Frauen lassen gegen Kiel Punktechance liegen

Anpfiff für die Frauen um 19 Uhr vor einem stimmungsmachenden Publikum, das die Halle füllte. Auf der anderen Netzseite stand der Kieler TV, gegen den sich die Lübeckerinnen gute eineinhalb Stunden später mit 1:3 in Sätzen geschlagen gaben. Die Stimmung war schon vor Spielbeginn aufgeheizt, betrachtet man die Frauen der KTV doch als landesinterne Derbygegnerinnen. Das wird auch im Resümee von Mannschaftskapitänin Anna Kuptz deutlich: „Das Spiel gegen Kiel war wohl eines der intensivsten Spiele dieser Saison.“

Einiges lief wie geplant, anderes bleibt ausbaufähig: „Die Vorgabe des Trainers, viel über die Mitte zu agieren und so den gegnerischen Block zu binden, konnten wir dank einer stabilen Annahme erfüllen. Über den Außenangriff spielten wir klug und waren unter anderem durch gezieltes Anschlagen des Blocks erfolgreich, auch der Diagonalangriff sorgte für Einschläge“, erklärt Kuptz, die ihre Angreifer im Zuspiel mit Pässen versorgt, gelungene Momente.

Die Kehrseite der Medaille: Mit auffällig vielen Aufschlagfehlern startete die VSG Lübeck ins Spiel und sollte die Nervosität hinter der Grundlinie im ganzen Spiel nicht mehr ablegen. Die unkomfortable Situation, kontinuierlich einem Rückstand hinterherzulaufen, zeichnete sich bereits im ersten Satz ab, sodass man diesen mit 16:25 Richtung Kiel abgab, allerdings nicht ohne die Ansage, sich im zweiten Satz kämpferisch ins Spiel zurück bringen zu wollen.

Zweiter Satz: Die Führung blieb stark umkämpft, allerdings gelang es den Lübeckerinnen im entscheidenden Moment aufzudrehen und vor motivierender Zuschauerkulisse den Satz mit 25:19 für sich zu entscheiden.

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Damit startete man mit ausgeglichenem Satzverhältnis in den dritten Durchgang und damit in den Kampf um den ersten Punkt für die Tabelle. Den sicherte sich letztlich Kiel durch einen 25:22-Satzgewinn.

Im vierten Satz, der der letzte im Spiel sein sollte, hielten die Lübeckerinnen lange mit, willens, den KTV in einen fünften Entscheidungssatz zu zwingen. Allerdings bewiesen die Gegnerinnen gerade in der letzten Satzphase mehr Durchschlagskraft und setzten sich dadurch bis einschließlich zum Matchpoint ab, sodass der Abpfiff bei 25:20 für den KTV erfolgte.

Letztlich schließt man aus dem siebten Spieltag, dass man zwar mithalten kann, allerdings bei wichtigen Bausteinen des Spielaufbaus die Konsequenz fehlt und taktische Feinheiten auszubauen sind. Insbesondere in Sache Aufschläge mangelte es elementar an Quote. „Je mehr Fehlaufschläge, desto schwieriger wird es leider einen Satz zu gewinnen – das mussten wir am Samstag leider schmerzlich lernen,“ schlüsselt Kuptz auf, „trotz eines sehr guten Auftretens also wieder keine Punkte“. Weiter unermüdlich an den Baustellen zu arbeiten, bleibt die Aufgabe für die VSG-Frauen. Außenangreiferin Leonie Umminger äußert sich zur Atmosphäre um das Spiel herum: „Es ist uns eine Ehre, dass so viele Zuschauer mitfiebern und wir zusammen große Stimmung machen.“ An die Mannschaft gehe der Appell vor dem Hintergrund, das gleich nächste Woche das nächste Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten in der Tabelle GW Eimsbüttel bevorsteht: „Ich setze darauf, dass wir darüberstehen und Frust keinen Platz einräumen. Erstmal kommt hier jeder für sich selbst zum Spieltag.“ Deswegen sei wichtig, die Begeisterung in der Halle zu genießen. Zweitens, so setzt sie fort, „machen wir das aus Freude am Mannschaftssport. Und drittens vereint uns alle das Ziel, unseren Einsatz endlich zu belohnen.“

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