Rietschel und Peemüller in Timmendorfer Strand: „Das hier war einfach Mega-geil“

Niederlage gegen Favoriten, aber super Stimmung auf vollem Nebencourt

Richard Peemüller (ETV Hamburg) und Tilo Rietschel (VSG Lübeck) werden von ihrem Fans bejubelt. Foto: Lobeca/Jasper Lorenz
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Timmendorfer Strand – Der Court 3 am Timmendorfer Strand zur Eröffnung der Deutschen Meisterschaften im Beachvolleyball war am Freitagmittag der bestbesuchte Platz des Tages. Grund dafür war der Auftritt des Lübeckers Tilo Rietschel und seinem Partner Richard Peemüller aus Hamburg.

„Dass so viele da und so laut waren, hätte ich nicht gedacht“

Während Peemüller schon das dritte Mal dabei ist, freuten sich rund 500 Zuschauer auf dem Nebencourt über den Auftritt des 19-jährigen amtierenden U20-Deutschen Meisters aus Lübeck. Eine lautstarke Fanbase war dabei und Rietschel sagte danach zu HL-SPORTS: „Es war unfassbar, das habe ich so noch nie erlebt. Norderney war bisher Platz eins von der Stimmung, aber das hier war einfach Mega-geil. Dass so viele da und so laut waren, hätte ich nicht gedacht.“

Tilo Rietschel (VSG Lübeck) und Richard Peemüller (ETV Hamburg) beim Gruppenbild vor den eigenen Fans. Foto: Lobeca/Jasper Lorenz

34 Minuten gegen die Besten der Besten

Gegner war das Duo Nils Ehlers und Clemens Wickler, die Sieger des Vorjahres und die machten im ersten Satz gleich ernst, gewannen in 17 Minuten mit 21:10. Dabei hatten die Außenseiter gute Momente und es lief bei ihnen im zweiten Durchgang sogar etwas besser. Bis zum 5:5 war es ausgeglichen, doch dann setzten sich die Favoriten etwas ab. Am Ende lief es auf ein 14:21 aus Sicht von Rietschel/Peemüller hinaus, ebenfalls nach 17 Minuten.

Peemüller hätte gerne mehr Druck gemacht

Doch das Lübeck/Hamburg-Duo ging erhobenen Hauptes vom Platz und ließ sich von den vielen Fans mit La-Ola-Welle feiern. „Wir haben es über weite Phasen vernünftig gemacht und vor allem immer mutig den Abschluss gesucht, da bin ich sehr zufrieden mit“, so Peemüller. Der gebürtige Dresdner hatte sofort die Analyse parat: „Beim Aufschlag war noch ein bisschen Luft nach oben, da hätte ich gerne noch ein bisschen mehr Druck ausgeübt und dann hätten wir noch etwas mehr Zugriff bekommen. An sich ist das eine ganz gute Leistung und bei einer ähnlichen Leistung morgen, sieht die Welt wieder ganz anders aus.“

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Tilo Rietschel (VSG Lübeck) im Angriff gegen den Block Nils Ehlers (ETV Hamburg). Foto: Lobeca/Jasper Lorenz

Freitagvormittag geht es weiter

Für die beiden geht es am Freitag schon um 10.30 Uhr wieder auf Court 3 im ersten Match des Tages los. Gegner sind Armin Dollinger (München) und Jonas Reinhardt (Mainz). Die verloren direkt nebenan auf Court 2 gegen Just/Wüst ebenfalls in zwei Sätzen (14:21, 23:25). Das Siegerteam bleibt im Turnier.

Tilo Rietschel (VSG Lübeck) im Angriff gegen den Block von Nils Ehlers (ETV Hamburg). Foto: Lobeca/Jasper Lorenz

Legende Malte Nagursky als Coach dabei

Gecoacht werden Peemüller und Rietschel in Timmendorfer Strand von Malte Nagursky. Er war der erste gebürtige Lübecker, der 2007 bei den Deutschen Meisterschaften dabei sein durfte. Der 40-Jährige schaute nur mit einem halben Auge auf das Spiel seiner beiden Schützlinge, denn er spionierte nebenan. Nagursky: „Ich habe ehrlich gesagt nicht so viel von Tilo und Ritschy gesehen, denn ich habe mir die nächsten möglichen Gegner auf dem Nebencourt angeschaut. Unser Ziel war es die beiden Nationalspieler mit risikoreichen Aufschlägen unter Druck zu setzen und das ist auch einige Male gelungen, aber nicht in der Quote, um sie zu schlagen. Nils Ehlers wollten wir mit Diagonalblocks stellen, auch das ist nicht so gelungen, weil er einfach oben rübergehauen hat. Aber es hat immer mal wieder etwas geklappt und die Zuschauer haben gesehen, was in Tilo und Ritschy steckt. Das hat auf jeden Fall Spaß gemacht den beiden zuzugucken. Wir waren insgesamt nicht ganz so unzufrieden.“

Tilo Rietschel (VSG Lübeck) und Richard Peemüller (ETV Hamburg) klatschen ihre Fans ab. Foto: Lobeca/Jasper Lorenz

Alle drei Kieler verlieren

Drei andere Schleswig-Holsteiner sind beim Saison-Highlight der Beachvolleyballer ebenfalls am Start. Für sie lief es allerdings auch nicht so optimal. Momme Lorenz (Kiel) unterlag zusammen mit Luis Kubo (Bocholt) in zwei Sätzen gegen die Gebrüder Poniewaz. Außerdem verlor das Kieler Duo Nejc Zemljak/Jonathan Erdmann gegen die an Nummer zwei gesetzten Pfretzschner/Sowa ebenfalls in zwei Durchgängen. Am Freitag kommt es somit in der Verliererrunde zu einem reinen Kieler Duell. Überraschungen gab es am ersten Tag ohnehin nicht. Nur in der Partie Kühlborn/Stadie (6) gegen Kaminski/Kulzer (11) gab es einen 2:1-Sieg.

Anna Behlen im Viertelfinale

Bei den Frauen sah das schon fast anders aus. Die an Nummer zwei gesetzten Borger/Ittlinger gaben den ersten Satz gegen Barber/Mählmann mit 23:25 ab, drehten danach allerdings auf und setzten sich mit 21:14 und 15:6 doch durch. Das erste Viertelfinale steht schon fest. Die Turnierfavoriten Svenja Müller (Hamburg) und Cinja Tillmann (Düsseldorf) treffen auf die an fünf gesetzte Kielerin Anna Behlen mit ihrer Partnerin Sarah Schulz aus Düsseldorf (gewannen gegen die gebürtige Kielerin Leonie Körtzinger und ihre Hamburger Partnerin Lea Sophie Kunst). Das Spiel beginnt am Freitag um 14.30 Uhr auf dem Center Court. Behlen: „Wir haben eine geile Underdog-Rolle. Wir haben sie in Hamburg gesehen, das phänomenal, was die beiden da gespielt haben. Sie sind mit Abstand das beste Team hier und wenn wir da mitspielen können, wäre das großartig. Wir müssen uns aber auch nicht verstecken. Vielleicht ist da was drinnen.“

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