VSG Lübeck vor dem Spiel der Spiele: „Zeit für Belohnung“ – Heimsieg, Titel, Aufstieg?

Fernduell mit ETV-Reserve

Tobias Matzen (VSG Lübeck) hofft auf die Meisterschaft seines Teams. Archivfoto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lübeck – Ein allerletztes Mal betreten die Männer der VSG Lübeck in der Regionallia-Saison 2022/2023 das Parkett in der Thomas-Mann-Halle. Auf dem Plan steht das Spiel der Saison. Durch einen großen Patzer der direkten Konkurrenten vom Eimsbütteler TV 2 am vorvergangenen Wochenende steht die VSG aktuell auf Platz eins der Regionalliga Nord – einen Punkt vor den Hamburgern. Ein Sieg gegen den Tabellendritten MSV Pampow am Sonnabend würde die Meisterschaft für Lübeck bedeuten und die Qualifikation zur 3. Liga. Dabei wird möglicherweise auch auf das Parallelspiel geschaut, in dem die ETV-Reserve zuhause gegen Flensburg antritt.

Grand Final

Nun wird sich endgültig zeigen, wie sehr sich all die Investitionen in Training, Heimspiele sowie Auswärtsfahrten die ganze Saison über gelohnt haben und ob die Männer ihre Saison mit einem krönenden Abschluss perfekt machen. „Es war keine Bilderbuch-Saison, aber verdient hätten wir es auf jeden Fall“, erklärt Kapitän Christoph Menge überzeugt. „Das Team war die ganze Saison am Kämpfen, um jeden Punkt und jeden Ball. Es wird Zeit, dass das belohnt wird.“ Immerhin gehen die Lübecker als formstärkstes Team der Schlussphase der Regionalliga ins große Finale: Mit dem Liga-Top-Wert von 21 Punkten aus acht Spielen gegen die Konkurrenten aus Pampow mit ebenfalls starken 19 Punkten aus sieben Spielen. Ob die Belohnung perfekt gemacht werden kann, wird man dieses Wochenende sehen. Am Sonnabend, 18. März, um 15 Uhr beginnt das Spektakel um die Meisterschaft wie gewohnt in der Thomas-Mann-Halle. Fans und Interessierte werden gegen eine kleine Eintrittsspende bei großem Buffet und musikalischer Unterstützung durch den VSG-DJ ein packendes Volleyballspiel sehen, in dem es um für die Lübecker um Alles geht.

Schlicht statt Hanßen zum Schluss

Die Frauen werden nicht nur zum lautstarken Support ihrer Kollegen in die Halle kommen, denn auf sie wartet der VC Parchim zu Gast im 23. Spiel, der Abschluss einer ereignisreichen und zehrenden Regionalligasaison. War man mit 17 Spielerinnen einst gut ausgestattet, fehlen am kommenden Sonnabend sechs davon verletzungs- oder berufsbedingt. Auch Trainer Hans Hanßen, der zur Rückrunde übernommen hatte, wird dem Team familiär bedingt nicht an der Seitenlinie beistehen. Aushilfsweise wird Kerstin Schlicht als Dirigentin über Taktik und Aufstellung walten. Mit elf Spielerinnen ist zu rechnen und die wollen vor Heimkulisse noch einmal alle Reserven mobilisieren. Zwar ist für die VSG-Frauen der Abstiegsplatz schon seit einigen Wochen besiegelt, dennoch oder gerade deshalb geht es nun noch einmal darum, die Regionalligasaison würdevoll abzuschließen. Nach eigener Aussage wolle man „die letzte Trainingswoche rocken und die Vorfreude auf das letzte Spiel genießen“.

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Leonie Umminger (VSG Lübeck) kommt gerade noch an den Ball. Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Lernjahr für VSG-Mädels

Mit dem VC Parchim hat man den Tabellensechsten zu Gast, für den es nach unten nichts zu befürchten und nach oben durch einen eigenen Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage von Warnemünde nur noch Platz fünf zu holen gäbe. Die Lübeckerinnen erinnern sich an das Hinspiel gegen die Mecklenburgerinnen – ihr zweites Regionalligaspiel und erste Niederlage – an eines mit zu wenigen Ideen, um ihren Gegnerinnen erfolgreich eine spielerische Antwort erwidern zu können. Doch die VSG-Frauen sind über die vergangenen 20 Spiele hinweg schlauer geworden und haben einiges gelernt (lernen müssen). Und wenn die Saison eine harte Lehre war, eines blieb unumstößlich: Die Motivation, sich in jeder Trainingseinheit und an jedem einzelnen Wochenende immer wieder der Herausforderung zu stellen.

„Früher oder später wird sich die harte Arbeit auszahlen“

Außenangreiferin Leonie Umminger, die zwar verletzungsbedingt weiterhin ausfällt, aber unumstößlich motiviert bleibt, ist wie ihr Kollege von den Männern überzeugt: „Die Belohnung wartet auch auf uns, früher oder später wird sich die harte Arbeit auszahlen. Gerade wenn wir über die Grenzen dieser Regionalligasaison hinausdenken, es werden spätestens die kommenden Saisons sein, in denen wir von den spielerischen Erkenntnissen, der Erfahrung und dem Kampfgeist profitieren werden.“ Kurz vor 18 Uhr werden die Lübecker Frauen einlaufen und auf Anpfiff ihres vorerst letzten Regionalligaspiels hin mit der Halle im Rücken noch einmal zeigen, was die VSG Lübeck ausmacht.

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